DEG Bittere Heimpleite für die DEG

Die Szenerie passte zum Spiel – leider. Die Oberränge im ISS Dome waren mangels Zuschauern hinter schwarzen Vorhängen verborgen, und ein Teil der 4040 Besucher, die gekommen waren, trug innerhalb der Aktion "Spieltag 58" die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zu Grabe.

 Konnte die Niederlage nicht verhindern: DEG-Keeper Jean-Sébastien Aubin.

Konnte die Niederlage nicht verhindern: DEG-Keeper Jean-Sébastien Aubin.

Foto: Siegfried Wensierski

Die Szenerie passte zum Spiel — leider. Die Oberränge im ISS Dome waren mangels Zuschauern hinter schwarzen Vorhängen verborgen, und ein Teil der 4040 Besucher, die gekommen waren, trug innerhalb der Aktion "Spieltag 58" die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zu Grabe.

Nach einer Schweigeminute sangen die Fans: "Die DEL macht keinen Spaß" — schade, dass auch die DEG Metro Stars in dieser Spielklasse aktiv sind, denn das, was sie am Mittwoch gegen die Hannover Scorpions boten, machte ebenfalls über weite Strecken wenig Spaß.

Am Ende setzte es eine 0:1-Niederlage, Hannover ist nun punktgleich mit der DEG. Warum die Hausherren mit einer derart lustlosen Einstellung übers Eis schlitterten, bleibt fraglich. Immerhin hatte Manager Lance Nethery die Partie angesichts der Möglichkeit, sicher in die Play-offs einzuziehen, zu einem "Sechs-Punkte-Spiel" erhoben und erklärt: "Wenn die Spieler jetzt nicht wissen, dass es wichtig ist, werden sie es nie wissen."

Anscheinend war der Aufruf nicht bei allen Akteuren angekommen, denn bis auf eine Handvoll Ausnahmen war es ein recht lebloser Auftritt der Eishockey-Profis. Mit ihrer Darbietung unterboten beide Teams die schwache Leistung des Schiedsrichtergespanns Jablukov/Lenhart noch locker.

Aktivposten waren bei der DEG vor allem Craig MacDonald, der mit wuchtigen Checks versuchte, seine Mitspieler aufzuwecken, sowie Marian Bazany, Patrick Reimer und Daniel Kreutzer, die wie immer hart arbeiteten. Da das bei 15 eingesetzten Feldspielern aber ein bisschen wenig ist, verbuchten die Gäste in den ersten knapp zehn Minuten die besseren Chancen.

DEG-Torwart Jean-Sébastien Aubin wurde deutlich mehr beschäftigt als Travis Scott auf der Gegenseite, und hielt mit einer Weltklasse-Parade nach rund 23 Minuten seinen Kasten vorerst sauber: Den Bauerntrick von Martin Hlinka wehrte Aubin spektakulär mit einem Hechtsprung ab. Auf der Gegenseite hatte Mark Murphy zwei dicke Chancen, doch auch Scott behielt die Oberhand. Ebenso in der anschließenden insgesamt vierminütigen Überzahl, in der die Düsseldorfer einige gute Möglichkeiten ungenutzt ließen.

Hannover brauchte indes keine Chance, um noch vor der zweiten Pause zu treffen: Im Konter mogelte Sachar Blank den Puck mit der Rückhand irgendwie an Aubin vorbei zum 0:1 aus DEG-Sicht. Und weil sich die Hausherren auch im Schlussabschnitt nicht wirklich wehrten, sondern teilweise haarsträubende Fehler produzierten, ersetzte rund zehn Minuten vor dem Ende ein gellendes Pfeifkonzert die zuvor lähmende Stille im ISS Dome.

Als Hallensprecher Volker Boix die letzten beiden Spielminuten ansagte, gab es sogar Applaus. Vierzig Sekunden vor dem Ende verschoss Ben Cottreau noch einen Penalty für Hannover. Bereits am Freitag benötigt die DEG im nächsten Heimspiel eine deutliche Steigerung gegen die Straubing Tigers.

(RPO)
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