DEG-Kapitän erneut schwer verletzt Ein weiteres Kapitel in Kreutzers Leidensgeschichte

Düsseldorf · Daniel Kreutzer muss an der Schulter operiert werden. Ob Ersatz verpflichtet wird, bleibt vorerst offen, doch mit Kreutzer ist weiter zu rechnen. Dem DEG-Kapitän sind schon zwei beachtliche Comebacks gelungen.

Daniel Kreutzer: Ein weiteres Kapitel in der Leidensgeschichte des DEG-Kapitäns
Foto: Digitalfoto Matthias

Als Daniel Kreutzer in der 20. Minute in die Bande flog und regungslos liegen blieb, waren viele Zuschauer entsetzt. Die DEG-Fans, die regelmäßig die Spiele besuchen, ahnten, dass der Kapitän eine schwere Schulterverletzung erlitten hat, als er von Mannschaftsarzt Ulf Blecker in die Kabine gebracht wurde. Bis gestern hofften alle, dass dem Torjäger eine Operation erspart bleibt, doch gestern kam die Nachricht, dass sie unumgänglich ist. Kreutzer fällt ein halbes Jahr aus, vielleicht ist die Saison damit bereits für ihn beendet. Wenn es optimal läuft, kann er eventuell in den Play-offs noch einmal auflaufen. Ausgeschlossen ist das nicht, denn Daniel Kreutzer ist ein Kämpfer, der über eine ungeheuere Willenskraft verfügt und das Eishockey liebt.

Zwei Mal ist der Torjäger bereits nach schweren gesundheitlichen Gebrechen zurückgekommen. 2007 laborierte er drei Monate lang am Pfeifferschen Drüsenfieber. Im Dezember 2013 war die Saison für ihn vorzeitig beendet, als er einen Bruch des ersten Halswirbelbogens erlitt. Schon damals dachte manch einer, diese lebensgefährliche Verletzung würde das Ende seiner Karriere bedeuten, doch Kreutzer stand wieder auf.

Karriereende für Kreutzer kein Thema

Und auch jetzt fragen sich viele, ob der demnächst 37-Jährige tatsächlich noch einmal zurückkehrt. Für Daniel Kreutzer ist ein mögliches Karriereende kein Thema: "Ich will so schnell wie möglich zurückkommen." Auch sein Bruder und Trainer Christof ist optimistisch: "Die Verletzung ist nicht so, dass er nicht mehr spielen kann. Aber der Heilungsprozess benötigt Zeit. Die Schulter kann man nicht weiter schützen. Da muss erst wieder Muskelmasse aufgebaut werden." Ähnlich urteilt Co-Trainer Tobias Abstreiter: "Am Schultergelenk hängen viele Bewegungen, das braucht Zeit."

Kreutzer ist bereits der zweite Schwerverletzte nach Tim Conboy. Der Verteidiger erlitt bei einem Faustkampf einen Innenbandabriss, so dass er acht Wochen pausieren muss - sofern er nicht obendrein noch einen Kreuzbandriss erlitt. Das können erst weitere Untersuchungen in der kommenden Woche ergeben. Dagegen ist die Oberschenkelzerrung von Christoph Gawlik, der drei Wochen pausieren muss, geradezu harmlos.

Ob die DEG personell noch einmal nachrüstet, ist offen. Eine Entscheidung darüber wird frühestens fallen, wenn über Conboys Verletzung Klarheit herrscht. Geschäftsführer Stefan Adam hat da klare Vorstellungen: "Jetzt müssen wir die Nerven behalten, die kurzzeitig Verletzten schnell integrieren, alle enger zusammenrücken, uns gut vorbereiten, um im Fall der Fälle tätig werden zu können. Denn wenn wir einen Neuen holen muss das passen - sportlich, menschlich, finanziell."

(ths)
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