DEG-Legende Emotionale Abschiedsvorstellung von Daniel Kreutzer

Düsseldorf · Noch einmal Brehmstraße. Noch einmal Daniel Kreutzer. Der Möglichkeit, ihren Düsseldorfer Jong und langjährigen DEG-Kapitän ein letztes Mal im altehrwürdigen Düsseldorfer Eisstadion in Aktion zu sehen, folgten viele DEG-Fans nur allzu gerne.

DEG: Daniel Kreutzer verabschiedet sich vom Eis
Foto: Patrick Scherer

Und so fanden sich am Samstagnachmittag 9000 Fans auf den wohl bekanntesten Steh- und Sitzplätzen der deutschen Eishockey-Geschichte ein. Gemeinsam bildeten sie genau den rot-gelben Rahmen, den sich Daniel Kreutzer für sein Abschiedsspiel erträumt hatte.

DEG: Daniel Kreutzer verabschiedet sich vom Eis
Foto: Patrick Scherer

"Es ist für mich nicht einfach, in diesem Moment Worte zu finden", sagte Kreutzer vor dem Spiel, im Spalier seiner alten Weggefährten auf dem Eis. Auf der einen Seite standen seine Teamkameraden aus 21 DEG-Jahren, auf der anderen Seite Freunde und Gegner, die über die Jahre seiner Karriere zu Freunden wurden.

Der 38-Jährige bedankte sich in einer emotionalen Rede bei seiner Mutter, Schwester und natürlich Bruder Christoph, der zugleich sein letzter Coach war. Unter Tränen und mit zittriger Stimme richtete Kreutzer zudem herzerwärmende Worte an seine Ehefrau Nadine und die gemeinsamen Töchter Fee und Liz, die mit ihm auf dem roten Teppich in Höhe der Mittellinie standen. Zuvor hatte sich Oberbürgermeister Thomas Geisel in einer Rede für die Verdienste Kreutzers um die Stadt Düsseldorf bedankt.

Es war ein würdiger Einstieg für ein Spiel, bei dem nicht nur die DEG-Allstars Chris Valentine und Peter Lee, sondern auch langjährige Konkurrenten wie Mirko Lüdemann und aktuelle DEG-Profis wie Torhüter Mathias Niederberger für Spaß auf dem Eis sorgten. Die Fans durften sich zudem über DEG-Stadionsprecher-Legende Volker Boix am Mikrofon freuen, der mit seiner nüchternen Art alte Zeiten heraufbeschwor. In den Unterbrechungen gab es unter anderem Lobpreisungen auf Kreutzer von Toten-Hosen-Frontmann Campino und Fortuna-Urgestein Axel Bellinghausen. Zudem liefen Bilder der gesamten Kreutzer-Karriere auf der eigens installierten Videowand.

Für die größten akustischen Höhepunkte sorgte aber natürlich die prall gefüllte, beste Stehgerade der Welt. Kaum einer der legendären Sprechhöre aus jüngerer und älterer Vergangenheit wurde ausgelassen. Eishockeyfans aus ganz Deutschland waren angereist — unter anderem auch eine Busladung aus Kassel, für deren Klub - die Huskies - Kreutzer vier Jahre aufgelaufen war.

Auf dem Eis lieferten sich die Mannschaften, die natürlich abwechselnd auch auf die Dienste der Nummer 23 zurückgreifen konnten, eine launige Partie. "Ihr habt mir einen unglaublichen Tag geschenkt. Ihr habt die altehrwürdige Brehmstraße nochmal hochleben lassen. Mein Vater, der hoffentlich von oben zuschaut, wäre stolz auf euch", sagte Kreutzer nach dem Spiel, an dessen Ende ein 7:7 stand. Das Ergebnis war aber natürlich nur eine kleine Randnotiz an diesem rundum emotionalen Nachmittag an einer ganz besonderen Stätte des deutschen Eishockeys, mit einer ganz besonderen Figur des deutschen Eishockeys.

(erer/grr)
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