Düsseldorfer EG DEG gewinnt trotz Kreutzer-Schock

Düsseldorf · Die Düsseldorfer besiegen vor 7474 begeisterten Zuschauern Schwenningen mit 4:3 (0:0, 2:2, 1:1) nach Verlängerung.

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Schlimmer kann es doch nicht mehr kommen, hatte Walter Köberle gedacht. Doch es gab nochmals eine unerfreuliche Steigerung in punkto Verletzungspech: Daniel Kreutzer erlitt bei einem Sturz in Wolfsburg einen Bruch des ersten Halswirbel-Bogens und fällt damit sechs bis acht Wochen aus.

Welch großes Glück er dabei hatte, wurde bei den Röntgenaufnahmen deutlich, wie Mannschaftsarzt Dr. Alois Teuber berichtet: Der Bogen rechts und links neben dem Halswirbel, dem sogenannten Henkersknochen, ist gebrochen. Wäre dies dem Wirbel selbst passiert — er bricht beim Erhängen, daher sein Name — hätte es tödlich geendet.

Da ist es nebensächlich, dass für den Kapitän die Saison so gut wie beendet ist, denn er wird nur noch in den vier Begegnungen spielen können, die die DEG ab Anfang Februar bestreitet. Pressesprecher Frieder Feldmann nahm es mit Humor: "Wir werden in der kommenden Saison nicht einen einzigen Verletzten haben, denn angeblich gleicht sich im Leben ja alles aus."

Trotz des neuerlichen Ausfalls von Kreutzer hat sich die Liste der fehlenden Akteure erfreulich reduziert, denn neben dem Routinier fehlten nur noch Andreas Martinsen, Colin Long, Bernhard Ebner und Dominik Daxlberger.

Dass Trainer Christian Brittig trotzdem noch Alternativen hat, verdeutlichte er mit einer durchaus bemerkenswerten Entscheidung: Für Maik Klingsporn bot er in der Verteidigung den erst 17 Jahre alten Hagen Kaisler auf, der im ISS-Dome sein Debüt gab. Klingsporn, momentan im Formtief, hatte sich in Wolfsburg (3:7) einen folgenschweren Fehlpass vor dem 2:4 geleistet.

Nach torlosem Anfangsdrittel sprach die Schussstatistik zwar für die Gäste (10:6), doch Manager Walter Köberle relativierte das: "Schwenningen hat nur zweimal gefährlich auf unser Tor geschossen. Wir waren überlegen, haben aber noch zu wenig aufs Tor geschossen." Letzteres war in der Saison schon häufiger der Fall — dass die Rot-Gelben überlegen waren, selten.

Ähnliches wird Trainer Christian Brittig seine Schützlingen in der Pause gesagt haben, denn die DEG suchte zu Beginn des Mittelabschnitts zielstrebig den Abschluss. Dass es wieder dem Nachwuchs-Trio gelang, ist unglaublich. Alexander Preibisch sorgte mit seinem sechsten Saisontor für die Führung und damit für prächtige Stimmung. Standing Ovations nach 26 Minuten und lautstarke Gesänge — das hat es in dieser Saison noch nicht gegeben und war Ausdruck großer Begeisterung. Die wurde jedoch jäh gestoppt, die Fans aus allen Träumen gerissen. Innerhalb von nur 24 Sekunden schlugen die Gäste zweimal zu. Beim Ausgleich hatte Drew Paris ein Nickerchen gehalten.

Dann sorgten die Unparteiischen für einen Skandal. Der Schwenninger Petersen schlug den auf dem Bauch liegenden Neugebauer mit beiden Fäusten auf den Rücken. Nur zwei plus zwei Minuten wegen übertriebener Härte waren eine klassische Fehlentscheidung ob dieser Entgleisung. Die DEG gab die richtige Antwort auf dem Eis, indem Kapitän Ashton Rome den Ausgleich erzielte. Er brachte die DEG auch mit 3:2 in Führung, doch nur kurzzeitig. So ging es in die Verlängerung, in der sich die DEG den verdienten zweiten Punkt holte. Justin Bostrom hämmerte die Scheibe nach Zuspiel von Rome unter die Latte. Entsprechend wurde auf den Rängen gefeiert.

(spol)
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