Düsseldorfer EG DEG ist in Oulu krasser Außenseiter
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis kämpfen heute (17.30 Uhr) beim finnischen Meister um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Das Hinspiel verlor das Team von Trainer Kreutzer mit 0:2. Der Coach glaubt an die Chance.
Eigentlich könnte sich die Düsseldorfer EG doch die Reisekosten und -strapazen ersparen. Denn die Aussicht auf den Einzug ins Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL) tendiert gen null. Schließlich haben die Düsseldorfer Eishockeyprofis bereits das Hinspiel gegen den finnischen Meister Kärpät Oulu mit 0:2 verloren. Dass die deutsche Mannschaft das Rückspiel mit zwei oder mehr Toren Unterschied gewinnt, daran glauben nur ganz große Optimisten. Christof Kreutzer gehört indes dazu. "Ich traue meiner Mannschaft zu, in Oulu zu gewinnen." Das klingt mutig, denn sein Team hatte zuletzt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) drei Niederlagen in Folge kassiert - in Straubing (1:2), in Nürnberg (0:3) und gegen Augsburg (2:4).
Natürlich muss er das so sagen, und die Spieler spüren schnell, ob der Trainer es ernst meint oder nicht. Und dass er es ernst meint, daran lässt er keinen Zweifel. Doch woher nimmt er diese Zuversicht? "Wir können dort ohne jeden Druck aufspielen und haben nichts zu verlieren." Ob das beim Meister und Spitzenreiter der finnischen Liga reicht? Denn um zu gewinnen, muss die DEG Tore schießen.
Und genau daran hat es in den vergangenen Wochen teilweise gehapert. Schon drei Mal ist es den Gegnern innerhalb von vier Wochen gelungen, genau das zu verhindern - eigentlich eine Seltenheit im Eishockey. In Wolfsburg (0:2), gegen Oulu (0:2) und in Nürnberg (0:3) trafen die Rot-Gelben nicht ein einziges Mal ins Schwarze. Das gibt zu denken, wenngleich die Düsseldorfer beileibe nicht die einzigen sind, denen das gegen Kärpät Oulu nicht geglückt ist. Auch in Krefeld und in Linz hatten die Finnen in der Vorrunde der CHL jeweils 2:0 gewonnen und ihre Defensivstärke dokumentiert.
Der Hinspielsieg bei der DEG war allerdings glücklich, wobei Torhüter Sami Aittokallio eine überragende, sicher nicht alltägliche Leistung zeigte. Entsprechend ordnete Oulus Trainer Lauri Marjamaki das Ergebnis ein: "Wir müssen zu Hause besser spielen, dann kommen wir auch weiter." Die Düsseldorfer wollen natürlich auch besser spielen, vor allem aber ihre Chancen konsequenter nutzen. Das ist ihnen am Sonntag auch daheim gegen Augsburg (2:4) nicht gelungen. "Da haben wir zu viel gewollt. Die Mannschaft war zu verbissen, wollte die Tore erzwingen. Das gipfelte darin, dass wir in Überzahl ein Gegentor kassiert haben", sagte Kreutzer. "Da müssen wir cleverer spielen." Natürlich auch in Oulu. "In Finnland wollen wir an das letzte Drittel vom Augsburg-Spiel anknüpfen", sagt Kreutzer. Da blieb die Mannschaft mit Mathias Niederberger zwischen den Pfosten ohne Gegentor. Er steht auch heute im Kasten. "Das war schon vorher so abgesprochen."
Einer deutlichen Leistungssteigerung bedarf es aber nicht nur in der Defensive, sondern auch bei den "Specialteams". Vor allem das Überzahlspiel der DEG ist stark verbesserungswürdig, die Quote ist extrem schwach. Doch Kreutzer lässt sich davon nicht beeindrucken, sondern hat das Ziel vor Augen: "Wir müssen mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um in die Verlängerung zu kommen."
Auch Nationalverteidiger Stephan Daschner sieht durchaus noch eine Chance, das Achtelfinale zu erreichen: "Zwei Tore Vorsprung sind im Eishockey nicht viel. Wenn jeder daran glaubt, ist alles drin, und der Trainer wird uns dementsprechend einstellen."