Düsseldorfer EG DEG setzt voll auf Niederberger

Düsseldorf · Trainer Christof Kreutzer entscheidet sich gegen die Rückkehr von Torhüter Tyler Beskorowany. Stattdessen vertraut er auf Mathias Niederberger, Bobby Goepfert und Felix Bick. Dabei ist die Zukunft der Erstgenannten gar nicht geklärt.

 Mathias Niederberger (rechts, gegen den Ingolstädter John Laliberte) steht bei Trainer Kreutzer hoch im Kurs.

Mathias Niederberger (rechts, gegen den Ingolstädter John Laliberte) steht bei Trainer Kreutzer hoch im Kurs.

Foto: häfner

Schon zweimal hatte Christof Kreutzer, als Cheftrainer und Manager der Düsseldorfer EG, den richtigen Riecher, wenn es darum ging, die Position des Torhüters in seinem Team zu besetzen. Als sich zu Beginn der vergangenen Saison Stammtorhüter Bobby Goepfert schwer verletzt hatte und lange ausfiel, verpflichtete Kreutzer den Kanadier Tyler Beskorowany, der zum Helden einer tollen Saison aufstieg und dafür zum besten Torhüter der Deutschen Eishockey Liga gewählt wurde.

Nach dessen kurzfristigen Abgang in Richtung Nordamerika reagierte Kreutzer noch während der Sommerpause erneut goldrichtig und lotste Mathias Niederberger an den Rhein. Auch der gebürtige Düsseldorfer überzeugte bislang auf ganzer Linie im Tor der DEG.

Als nun Beskorowany, dessen Traum, sich in der NHL durchzusetzen, einmal mehr geplatzt ist, nach Deutschland zurückkehren wollte, erteilte ihm Kreutzer die Freigabe für die Nürnberg Ice Tigers. Damit verzichtete Kreutzer auf das Vorrecht, Beskorowany bei einer Rückkehr in die DEL verpflichten zu können. "Wir sind auf der Torhüterposition dreifach gut besetzt und sind nicht das Bayern München der 90er Jahre, das Spieler für die Bank verpflichtete, damit sie nicht bei Konkurrenten spielen", sagte Kreutzer.

Beskorowany findet daher in Nürnberg den Platz, den es in Düsseldorf nicht gibt, weil in Niederberger, dem genesenen Goepfert sowie Felix Bick derzeit ein funktionierendes Torhüter-Trio unter Vertrag ist. Das gilt allerdings nicht zwingend für die kommende Saison, so dass die Entscheidung, Beskorowany endgültig ziehen zu lassen, zu kurzfristig gedacht sein könnte. Niederberger, der seine Leistung in den jüngsten Spielen immer weiter steigerte, ist eine Leihgabe der Eisbären Berlin, die nach der aktuellen Saison endet.

Hält der 23-Jährige sein Niveau, ist es fraglich, ob Kreutzer Niederberger langfristig von dort loseisen kann. Sowohl der Trainer als auch der Spieler wollen sich noch nicht über die Vertragssituation nach dieser Saison äußern. Allerdings dementiert Kreutzer auch nicht, dass er Niederberger gerne länger halten würde: "Die Entscheidung ist schon gefallen, aber ich werde dazu nichts sagen. Es ist aber doch klar, dass ich einen Plan habe", entgegnet er.

Bei Goepfert, dessen Vertrag in Düsseldorf ebenfalls ausläuft, bleibt indes ein Fragezeichen hinter der dauerhaften Belastbarkeit. Nach der langen Verletzungspause von fast einem Jahr absolvierte er einige gute Spiele, fiel dann aber erneut aus. Zudem setzt Kreutzer ohnehin vermehrt auf das deutsche Duo Niederbeger/Bick.

Freitagabend steht Goepfert zwar beim Gastspiel gegen den Augsburger EV (19.30 Uhr) mal wieder im Kader, da der junge Bick in der zweiten Liga für Bad Nauheim Erfahrung sammeln soll, aber schon Sonntag könnte Bick für das Spiel in Ingolstadt (17.45 Uhr) laut Kreutzer nachgeholt werden.

Würden Niederberger und Goepfert den Verein nach dem Saisonende verlassen, bliebe nur der talentierte Bick, wobei fraglich ist, ob das Talent bereits das Format hat, um als Stammtorhüter eingeplant werden zu können.

(RP)
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