Düsseldorfer EG DEG-Stürmer Weiß liebt den Wildpark

Düsseldorf · Der 26-Jährige, der von Augsburg an den Rhein wechselt, will mit seinem neuen Klub Deutscher Eishockey-Meister werden. Denn er weiß, dass so ein Titelgewinn in der Altstadt sehr gut gefeiert werden kann.

 Der Sportliche Leiter Walter Köberle (r.) begrüßt Zugang Daniel Weiß bei der Düsseldorfer EG.

Der Sportliche Leiter Walter Köberle (r.) begrüßt Zugang Daniel Weiß bei der Düsseldorfer EG.

Foto: Birgit Haefner

Wenn Daniel Weiß auf seine Harley Davidson steigt, fühlt er sich dafür keineswegs zu jung. Er liebt das Knattern des Kultmotorrads und die langsame Fahrt durch die Natur. Richtig Gas gibt der Eishockeyprofi nur selten, dafür in jedem Spiel auf dem Eis. Daniel Weiß lebt von seiner Kampfkraft und Einsatzfreude.

In der kommenden Saison wird er diese Tugenden bei der Düsseldorfer EG einbringen und die Mannschaft verstärken: "Natürlich wünsche ich mir, Meister zu werden. Aber ich will mich auch persönlich weiter entwickeln. Christof hat mir von meiner Rolle im Team erzählt und ich war begeistert." Er sei in Unterzahl gesetzt, berichtet Weiß. "Und wenn ich gute Leistungen bringe, werde ich auch in Überzahl eingesetzt." Der Defensivstürmer will seinen Teil dazu beitragen, dass die Gegner noch weniger gern gegen die DEG spielen als in der vergangenen Saison. "Da war es gegen Düsseldorf schon extrem schwer."

Weiß' Aufgabe wird es auch künftig sein, Gegenspieler zu nerven und ihnen den Schneid abzukaufen. Das kann er gut, denn er spielt hart, blockt Schüsse, gewinnt Bullys und kann auch mal dazwischen hauen - all das, was Gegner nicht mögen. Aber er hätte auch nichts dagegen, wenn er ein, zwei Tore mehr schießen würde als in dieser Saison; da waren es sieben.

Daniel Weiß ist in Titisee-Neustadt im Schwarzwald geboren. Deshalb trägt er als eines von vielen Tattoos auch eine Fastnachtsmaske, wie sie dort an Karneval üblich sind. Doch bereits als 14-Jähriger wechselte er zu den Eisbären Berlin, wo sein Bruder Alexander bereits spielte. Gleich in seiner ersten Saison bei den Herren wurde er 2008 Deutscher Meister. "In Düsseldorf", sagt er und grinst. "Da haben wir nach dem Spiel in der Altstadt gefeiert. Da kann man wirklich sehr gut feiern. Düsseldorf ist überhaupt ein schönes Pflaster." Woher er das weiß? Weil Bruder Alexander in den vergangenen fünf Jahren bei den Kölner Haien spielte. "Wenn ich ihn besucht habe, sind wir nach Düsseldorf gefahren." Liegt doch nahe, wenn man als Kölner dem Gast etwas Schönes zeigen möchte.

Während Bruder Alexander jetzt von Köln nach Wolfsburg wechselt, kommt Daniel Weiß in die Landeshauptstadt und freut sich auf seine neue Mannschaft. "Wir haben viele talentierte Spieler und so erfahrene Leute wie Conboy und Collins", sagt er. "Aber Talent allein hilft nicht, man muss hart arbeiten." Konstanz sei natürlich sehr wichtig, doch müsse man vom ersten Spiel an richtig zur Sache gehen. "In den ersten zehn Spielen deutet sich meist schon an, wohin der Weg führt. Und es ist so eng in der Liga geworden, da zählt jeder Punkt, auch den, den man in der Overtime holt." Aber Daniel Weiß ist auch kritisch. "Düsseldorf kann mit der vergangenen Saison nicht zufrieden sein", sagt er. "Der fünfte Platz war zwar sehr gut, aber direkt im Viertelfinale auszuscheiden, ist natürlich nicht so toll."

Damit es in der kommenden Saison (noch) besser wird, beginnt er jetzt mit dem Sommertraining. Eine Wohnung hat er am Freitag im Stadtteil Grafenberg bezogen und den Wildpark entdeckt: "Der ist toll. Die Wildschweine dort liebe ich." Vielleicht, weil sie mit Erfolg wühlen - wen auch im Boden, nicht im Eis.

(ths)
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