Düsseldorfer EG DEG stutzt München die Flügel

Dreimal waren die beiden Mannschaften schon aufeinander getroffen, dreimal endeten die Begegnungen mit nur jeweils einem Tor Unterschied, zweimal für München, einmal für die DEG. Und auch am Dienstag war es lange ein enges, spannendes und gutes Spiel, das die DEG gegen den mit Stars gespickten Tabellenzweiten Red Bull München überraschend mit 7:3 (0:1, 4:2, 3:0) gewann und wertvolle, nicht unbedingt eingeplante Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze sammelte.

DEL 14/15: DEG - München
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Die 4313 Zuschauer brauchten ihr Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Unter ihnen waren zahleiche ehemalige Spieler wie Didi Hegen, Ben Doucet, Andreas Niederberger sowie zwei seltene, prominente Gäste: Sepp Reif, Stürmer der ersten DEG-Meistermannschaft 1967 und Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes, der neben DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus saß.

DEL 14/15: DEG - Krefeld Pinguine
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Gute Nachrichten gab es bereits vor dem Spiel von den beiden Mannschaftsärzten Alois Teuber und Ulf Blecker. Nicht nur Routinier Jakub Ficenec (Rückenprobleme), sondern auch Drew Schiestel war nach seinem verheilten Haarriss in der Rippe wieder einsatzfähig, so dass in der Abwehr nur noch die beiden Nordamerikaner Tim Conboy (Kreuzbandriss) und Shawn Belle (Lungenentzündung) fehlten. Nachwuchskraft Jonas Noske blieb zunächst als siebter Verteidiger auf der Bank.

Dafür mussten die Düsseldorfer einen Tiefschlag der besonders ärgerlichen Art wegstecken. Der Führungstreffer der Münchener fand nämlich aufgrund einer vermeintlichen Fehlentscheidung der Unparteiischen Anerkennung. Davis Mecklers Tor ging ein Abseits voraus, so sahen es nahezu alle im ISS-Dome — außer dem Schiedsrichter-Quartett, das sich lautstarke "Schieber"-Rufe gefallen lassen musste. Später ernteten sie für eine Abseits-Entscheidung hämischen Beifall. So ging es mit 0:1 in die erste Pause.

DEL 14/15: DEG - Straubing
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Dann bekamen die Fans ein wahrlich nicht alltägliches Mitteldrittel geboten. Nach der kalten Dusche zum 0:2 und einem Check gegen Kopf und Nacken von Ken Olimb musste Richie Regehr vorzeitig unter die Dusche, so dass die DEG fünf Minuten Überzahl hatte. 3:22 Minuten benötigen die Gastgeber, um aus dem 0:2 ein 3:2 zu machen. Die Fans waren aus dem Häuschen: wann hatte es das zuletzt gegeben? Und ein Tor war schöner als das andere. Die Münchner blieben jederzeit gefährlich, kamen auch zum Ausgleich, doch die DEG wollte den Sieg und kämpfte bravourös und belohnte sich mit dem 4:3.

Als Kurt Davis im Schlussdrittel auf 5:3 erhöhte, schien der Sieg greifbar nahe. Die Nerven der Gäste lagen blank. So ließ sich Daryl Boyle zu einem Crosscheck gegen den bereits wehrlos am Boden liegenden Daniel Fischbuch hinreißen und wurde ebenfalls unter die Dusche geschickt. Das nutzte die DEG zu zwei weiteren Überzahltoren. "Oh, wie ist das schön", schallte es durch den ISS-Dome. "So was hat man lange nicht geseh'n."

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