Zumindest die Einschätzung der Experten und die Befürchtungen einiger Fans zeigen, dass bei ihnen die zwei Jahre als Tabellenletzter tiefe Spuren hinterlassen haben. Bei Trainer Christof Kreutzer und der Mannschaft ist dies glücklicherweise nicht der Fall. Im Gegenteil, zu den herausragenden Stärken gehört, dass sie hohe Niederlagen wie in Iserlohn (1:8) oder niederschmetternde Resultate wie gegen Krefeld schnell abhaken kann. "Hätten die Spieler zu viele Selbstzweifel, dann hätten wir ein Problem", sagt der Coach. "Aber wir haben eine Mannschaft, die das gut verarbeiten kann."

Allen voran der Trainer. Sein Glaube an die von ihm zusammengestellte Mannschaft ist riesengroß. Dass diese aber selbst das große Verletzungspech — in Wolfsburg fehlten die vier Stammverteidiger Tim Conboy, Shawn Belle, Drew Schiestel und Jakub Ficenec — nicht aus der Bahn werfen kann, nötigt Kreutzer Respekt ab: "Wir haben richtig gut gespielt, auch die jungen Spieler. Jeder wusste, je mehr fehlen, desto mehr müssen wir tun." Aber Christof Kreutzer belässt es nicht dabei, sondern fügt sofort warnend hinzu: "Wenn jetzt der ein oder andere Spieler zurückkehrt, dürfen wir nicht zurückschalten. Wir müssen jetzt gegen München unsere Leistung bestätigen, denn der Gegner wird uns alles abverlangen." Er geht davon aus, dass die Gäste unbedingt Rang zwei festigen wollen, denn der beschere nicht nur Heimrecht im Halbfinale, sondern bedeute auch die Qualifikation zur Champions League.

In den bisherigen drei Treffen zog sich die DEG erstaunlich gut aus der Affäre. Der 3:4-Niederlage in München folgte ein 3:2-Sieg an der Isar und eine 1:2-Heimniederlage nach Verlängerung. Eng war es also immer. Jakub Ficenec hat nach Rückenproblemen gestern wieder trainiert und wird heute höchstwahrscheinlich auflaufen. Drew Schiestel, der ebenfalls nach seinem Haarriss in der Rippe wieder trainierte, ist ebenfalls gegen München dabei. Das gab die DEG am Dienstagmittag über Facebook bekannt.