Düsseldorfer EG DEL bestraft Haie nach dem Derby

Düsseldorf · Das rheinische Derby hat ein Nachspiel. Die Kölner Spieler Tripp und Jones wurden gesperrt. Trainer Kreutzer kritisiert das respektlose Verhalten des Kollegen Sundblad. Für Zündstoff beim Winter Game am 10. Januar ist gesorgt.

DEL 14/15: Kölner Haie - DEG
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Die Deutsche Eishockey Liga hat nach den Ermittlungsverfahren gegen John Tripp und Ryan Jones von den Kölner Haien beide Spieler gesperrt. Gegen Jones sprach der Disziplinarausschuss eine Suspendierung von vier Spielen und eine Geldstrafe aus. Tripp wurde für zwei Partien gesperrt und muss ebenfalls eine Geldstrafe zahlen. Über die Höhe machte die DEL in ihrer Mitteilung vom Montagabend keine Angaben.

Die Düsseldorfer EG hatte nach der 1:2-Niederlage gegen Köln am Sonntag ein Ermittlungsverfahren gegen Tripp und Jones beantragt. Grund waren Fouls von Tripp an dem Düsseldorfer Stürmer Ken Olimb und von Jones an DEG-Verteidiger Bernhard Ebner. Tripps Attacke gegen Olimb hatten die Schiedsrichter nicht geahndet, sondern wegen Reklamierens eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Düsseldorf ausgesprochen. Diese Situation hatte Köln in Überzahl zum Siegtor genutzt.Jones habe mit seiner Aktion "die Gesundheit des Gegenspielers rücksichtslos gefährdet", schrieb die DEL.

Bei Tripp liege "ein Check von hinten vor", hieß es auf der Internetseite der DEL. Rückblick auf den Sonntagabend. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Trainer einander höflich gratulieren, die Leistung des gegnerischen Teams anerkennen, das Spiel analysieren und einander loben. Niklas Sundblad sitzt auf dem Podium. Der Kölner Trainer steht noch ebenso wie sein Kollege Christof Kreutzer unter dem Eindruck der dramatischen Schlussphase, doch der Schwede hat die Schlusssirene scheinbar überhört. Dabei suchte er nicht nur den Clinch, sondern leistet sich ein ähnlich übles Foul wie zuvor sein Schützling John Tripp auf dem Eis. "Ich habe gedacht, Olimb wäre verletzt und könnte bis zum Saisonende nicht mehr spielen", holzte Sundblad. "Aber er stand zwei Minuten später wieder auf dem Eis." Mit diesem dreisten Vorwurf der Schauspielerei versuchte Sundblad die entscheidende Szene zu entkräften. Tripp hatte Olimb in der 57. Minute gegen die Bande gerammt. Dass es ein Foul war, ist aufgrund der Bilder unstrittig — bleibt lediglich die Frage, ob es ein Bandencheck oder gar ein Check gegen Kopf und Nacken war. Entsprechend empört hatte Christof Kreutzer reagiert, als die Schiedsrichter keine Strafe aussprachen. Dafür verhängten sie gegen die DEG eine Strafe wegen Reklamierens, die die Kölner zum 2:1-Siegtreffer nutzten.

Der DEG-Coach gab sich selbstkritisch. "Ich war schon verwarnt", räumte er ein. "Aber das Foul nicht zu pfeifen und dann die Bankstrafe zu verhängen, das war schon sehr extrem. Wir haben die Niederlage nicht verdient." Auch das sah Sundblad anders: "Wir waren die klar bessere Mannschaft."

Über das zweite ganz üble Foul bekamen sich die Trainer dann in die Haare. Ryan Jones hatte in der 30. Minute einen Wechsel angezeigt, die Kölner Bandentür wurde geöffnet. Dann checkte Jones DEG-Verteidiger Bernhard Ebner, der in die offene Tür flog. Auch hier gab sich Sundblad uneinsichtig, was Kreutzer auf die Palme brachte. "Was wäre die Strafe gewesen, wenn dein Spieler in die offene Tür gecheckt worden wäre?", fragte Kreutzer. Die Antwort blieb der Schwede schuldig.

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