Derby-Niederlage Die nächste Watschn für die DEG

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer verliert im Derby gegen Köln vor 13.078 Zuschauern mit 1:2. Es ist die neunte Niederlage in den letzten zehn Spielen. Das Team wird auf den vorletzten Platz durchgereicht..

Eishockey: Düsseldorfer EG verliert Rheinderby gegen Kölner Haie
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DEL 16/17: DEG - Köln

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Foto: dpa, a jai

Maximilian Kammerer steht blass und enttäuscht da. Er ist der jüngste und beste Stürmer der DEG. Auch gegen Köln hat er wieder getroffen. Mit seinem 13. Saisontreffer hatte er seine Mannschaft im Spiel gehalten und die Partie noch einmal spannend gemacht. Doch zum Punktgewinn oder gar zum Sieg hat es wieder nicht gereicht. "Unsere vielen Strafzeiten haben in Unterzahl viel Kraft gekostet. Die hat am Ende gefehlt, als wir ein zweites Tor gebraucht haben", sagte der 20-Jährige, der der Top-Torjäger seines Teams ist. "Die eine oder andere Strafe war vielleicht nicht clever gespielt. Aber es ist klar, dass Köln dann überlegen war."

In Unterzahl hatten die Düsseldorfer das 0:2 kassiert, das die Vorentscheidung bedeutete. In Rückstand waren sie allerdings nach einem Fehler von Verteidiger Stephan Daschner geraten. Der 28 Jahre alte Nationalspieler war nach vorne gespurtet, hatte den Zweikampf um die Scheibe allerdings verloren. Das hatte zur Folge, dass die Haie einen 3:1-Konter fahren konnten und Torhüter Mathias Niederberger chancenlos war.

Trainer Christof Kreutzer erwähnte Daschner nicht namentlich, gestand aber: "Der Verteidiger darf nicht den Schritt nach vorne machen, dann halten wir uns noch länger." Allerdings sei diese Szene typisch für die Situation gewesen, in der sich seine Mannschaft derzeit befinde. "Bei dem ersten Gegentor haben wir zu viel spekuliert. Aber wenn es gut läuft, bekommt er die Scheibe und wir machen ein Tor."

Der Sieg der Kölner war aber gewiss nicht unverdient. Die Haie waren überlegen und zogen im Mitteldrittel das Tempo an, so dass ihre Führung in Ordnung ging, zumal sie zuvor bei Pfostenschüssen von Alexander Sulzer und Max Reinhart Pech gehabt hatten.

Die Stimmung auf Seiten der Haie war nach dem Sieg natürlich gelöst. Sie hatten doppelt unter Druck gestanden, nachdem sie die ersten beiden Derbys gegen die DEG und auch am Freitag das Heimspiel gegen Ingolstadt verloren hatten. Philip Gogulla, der in Düsseldorf geboren ist, freute sich aber nicht nur über den Sieg, sondern konnte auch herzhaft über die Aktion der DEG-Fans lachen. Die waren unter der Woche abends mit einer Blaskapelle vor seiner Wohnung in Gerresheim angerückt, um seine Nachtruhe und Konzentration vor dem Derby zu stören. "Das war eine richtig coole Aktion", meinte er nach dem Sieg. "Ein großes Kompliment an die Fans, die gezeigt haben, dass wir im Eishockey doch alle zusammenhalten. Bei aller Rivalität merkt man, dass wir uns gegenseitig brauchen. Trotzdem war das ein sehr wichtiger Sieg für uns, bei dem ich natürlich besonders motiviert war. Man darf eins nicht vergessen: Ich glaube von sechs Derbys haben wir zuletzt fünf verloren." Der Stachel saß tief. Und trotzdem drückt er auch der DEG die Daumen: "Der KEC und die DEG sind zwei tolle Vereine, die beide in die Play-offs gehören." Aber das wird schwierig.

(ths)
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