Düsseldorfer EG Die DEG am Boden

Düsseldorf · Das sah schlimm aus. Norm Milley lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis, nachdem der Wolfsburger Armin Wurm Anlauf genommen und den 36 Jahre alten Kanadier in die Bande gerammt hatte.

 Norm Milley liegt nach dem Foul des Wolfsburgers Arnim Wurm mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis.

Norm Milley liegt nach dem Foul des Wolfsburgers Arnim Wurm mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis.

Foto: Horstmüller

Als der Eishockey-Stürmer von Mannschaftsarzt Ulf Blecker in die Kabine geführt wurde, befürchtete manch einer, die Saison sei für den Routinier beendet. Bei vielen wurden sofort Erinnerungen an DEG-Kapitän Daniel Kreutzer wach, der nach einer Schulteroperation monatelang ausfällt. Gestern gab es Entwarnung. Milley, der sechs Jahre lang gemeinsam mit Wurm in Wolfsburg gespielt hatte, erlitt nur eine schwere Schulterprellung und soll in drei Wochen wieder spielen können. "Da wird er uns trotzdem sieben, acht Spiele fehlen", sagt Trainer Christof Kreutzer, dessen Team in diesem Jahr noch neun Spiele bestreiten muss - das nächste heute beim Meister in München.

Die Verletzung von Milley rundete einen enttäuschenden Abend ab. Die DEG hatte gegen Wolfsburg (0:2) nach aufopferungsvollem Kampf erst in der Schlussphase zwei Gegentore kassiert, wobei der erste und vorentscheidende Treffer überaus glücklich zustande kam. "Es war ein sehr gutes Spiel", sagte DEG-Trainer Christof Kreutzer. "Wir haben uns Chancen erarbeitet, hatten aber nicht das Glück, das Wolfsburg hatte. Das 0:1 war sehr, sehr glücklich." Dixon hatte von seitlich hinter dem Tor geschossen, der Puck war von der Schulter des Torhüters Mathias Niederberger ins Tor gegangen. Damit bleibt die DEG auf dem vorletzten Tabellenplatz. Routinier Rob Collins wirkte nach der Niederlage ratlos. "Es gibt nur einen Weg aus der Krise: wir müssen gewinnen", sagte er. "Wir dürfen nicht jammern, dürfen nicht aufgeben, müssen auch nicht gut spielen. Jetzt zählen nur die Ergebnisse, wir brauchen Punkte."

Ähnlich beurteilte Tim Schüle die Situation. "Ohne Tor zu schießen, wird es schwer zu gewinnen", sagte der Verteidiger. "Wolfsburg war brutal stabil. Wir müssen jetzt Drecksarbeit machen, nicht schön spielen, nur die Scheibe reinarbeiten. Ob wir jetzt in München oder gegen wen auch immer spielen, ist völlig egal. Wir brauchen Punkte."

Auch Manuel Strodel verspürte den Schmerz der Niederlage. "Wir haben uns den Arsch aufgerissen. So ein Spiel kannst du gewinnen oder verlieren. Wir haben verloren, und das nervt. Im Profisport macht das Mentale 50 Prozent aus, da spielt das Selbstvertrauen natürlich eine Rolle, aber das darf keine Ausrede sein", sagte er. Doch dann gab es von dem 24 Jahre alten Stürmer eine Kampfansage: "München muss uns schlachten, wenn sie die Punkte behalten wollen. Wir fahren positiv da hin. Sie müssen uns schon sehr weh tun, um zu gewinnen."

(ths)
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