Düsseldorfer EG DEG schlägt Nürnberg 6:4 und entzaubert Beskorowany

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer feiert beim 6:4 gegen Nürnberg den fünften Sieg in Folge. 12.425 Fans waren schier aus dem Häuschen. Am Sonntag geht es nach Schwenningen.

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DEL 15/16: DEG - Nürnberg

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Jene Anhänger, die länger nicht mehr beim Eishockey waren, rieben sich die Augen; jene, die regelmäßig kommen, waren angenehm überrascht; und die vielen Jugendlichen, die erstmals beim Spiel waren, gingen restloch begeistert nach Hause.

Die Düsseldorfer EG fegte die Nürnberg Ice Tigers aufgrund einer straken Leistung und eines mitreißeneden Mitteldrittels mit 6:4 (2:1, 3:0, 1:3) vom Eis. Die DEG hat die Gunst der Stunde genutzt und viele neue Fans gewonnen. Gefeierter Mann des Abends war Torhüter Mathias Niederberger, der eine wunderbare Leistung gezeigt hatte. "Niederberger, Niederberger", schallte es durch den ISS-Dome.

Es war ein ganz besonderer Abend. 5500 Kinder und Jugendliche waren mit Schulen und Vereinen zu ermäßigten Konditionen in den ISS Dome gekommen — so viele wie noch nie. Sie sorgten dafür, dass der Eishockey-Tempel mit 12.425 Zuschauern nahezu ausverkauft war. Daran hatten natürlich auch beide Mannschaften Anteil, die zuletzt mit guten Leistungen die Werbetrommel gerührt hatten.

Eine der großen Fragen vor dem Duell: Wie würden die Düsseldorfer Fans Tyler Beskorowany empfangen, der in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil am Erfolg der DEG hatte, Torhüter des Jahres wurde, dann sein Glück trotz Vertrags in der NHL suchen wollte, dabei scheiterte und in Nürnberg landete? Es waren eindeutig mehr Pfiffe als Beifallsbekundungen, die der Torhüter erntete.

Alles andere als Torarmut

Aus lauter Respekt vor dem exzellenten Können der beiden Torhüter hatten viele Fans mit einem torarmen Spiel und einem äußerst knappen Ergebnis gerechnet. Dass es anders kommen würde, zeichnete sich bereits in den ersten fünf Minuten ab. Die Gäste präsentierten sich hellwach, was man von den Rot-Gelben nicht gerade sagen konnte. Das Feuerwerk der Franken war von Erfolg gekrönt, denn Murley brachte die Ice Tigers in Führung. Da machte sich manch Düsseldorfer berechtigte Sorgen.

Doch der Führungstreffer wirke geradezu wie ein Weckruf und der Ausgleich durch Bernhard Ebner gab den Gastgebern nochmals Auftrieb. Die DEG wurde immer stärker und ging 54 Sekunden vor der Pause durch Christopher Minard verdient in Führung. Prompt frotzelten die DEG-Fans und sangen: "Mit dem Tyler habt ihr keine Chance." Und auch der arme Mann im Tor wurde in Anlehnung an das St. Martinslied besungen.

Eine der stärksten Saisonleistungen

Im Mittelabschnitt war die DEG außer Rand und Band. Sie zündete ein Feuerwerk, das in den Toren von Christopher Minard, Marcel Brandt und Tim Conboy seine Höhepunkte hatte. Es war eine der stärksten Saisonleistungen, die die Mannschaft in diesen zwanzig Minuten zeigte. Und im Mittelpunkt stand Mathias Niederberger. Hatte der Schlussmann im ersten Drittel die Alleingänge von El-Sayed und Murley pariert, so verzweifelten in Durchgang zwei abermals Murley und Möchel, die alleine auf ihn zuliefen, ihn aber nicht überwanden.

"Das war eine tolle Leistung der Mannschaft", meinte Andreas Niederberger, Vater des Keepers und früherer Meisterspieler. Zu den Torhüter wollte er sich nicht äußern, sagte nur: "Es lag sicher nicht allein an Tyler, er wurde auch allein gelassen." Den Fans war es egal. Sie haben ihr Urteil gefällt: Tyler ist out, Niederberger ist ihr Liebling.

Im Schlussabschnitt verkürzten die Gäste durch zwei Treffer auf 3:5. Die DEG schüttelte sich und besann sich auf ihre defensiven Stärken. Schließlich ist sie nicht umsonst das Team mit den wenigsten Gegentoren in der Liga. So feierte sie den fünften Sieg in Folge, wenngleich es am Ende noch einmal spannend wurde.

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