Düsseldorfer EG Torhüter Goepfert bangt um seine Zukunft bei der DEG

Düsseldorf · Der Vertrag des bei den Fans unglaublich beliebten Schlussmannes wird wohl nicht verlängert. Ein Fehler?

Das ist Bobby Goepfert
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Das ist Bobby Goepfert

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Foto: american-sports.info

Bobby Goepfert ist beliebt. Ob bei den Fans der Düsseldorfer EG oder seinen Teamkameraden - kaum einer wird etwas Negatives über den quirligen Torhüter sagen. Dafür ist der Nordamerikaner viel zu nett. In der aktuellen Mannschaft wird Goepfert als Spaßvogel und als echter Teamplayer geschätzt. Bis jetzt. Denn der auslaufende Vertrag Goepferts wird beim achtmaligen deutschen Eishockeymeister wohl nicht mehr verlängert. Es bahnt sich ein trauriger Abschied an, über den diskutiert werden wird.

Die Geschichte des Goalies bei der DEG ist eine mit Höhen und Tiefen. Im Jahr 2011 wechselte der heute 32-Jährige einst von den Florida Everblades an den Rhein. In Düsseldorf verdrängte Goepfert in seinem ersten Jahr die eigentliche Nummer eins Jean-Sebastién Aubin. Der Neue überzeugte mit irren Paraden und fand schnell den Weg in die Herzen der Fans. Es folgte eine sportlich wie finanziell schwierige Zeit für den Traditionsklub, in der Goepfert eine weitere positive Eigenschaft offenbarte: Loyalität. Als die Zukunft des Klubs noch längst nicht gesichert war, unterzeichnete der Goalie eine Vertragsverlängerung und blieb. Goepfert setzte damit ein deutliches Zeichen und trug zum Fortbestehen des Vereins bei.

In den kommenden zwei Jahren avancierte Goepfert jedoch zur Schießbude der Liga. Zwar hielt der 179 Zentimeter große Mann, was möglich war, doch auch er konnte den Sturz ans Tabellenende nicht verhindern. Siege wie der in Berlin (2:1), als Goepfert sensationelle 77 Schüsse parierte, blieben die Highlights. Sein Spielstil war dabei weiterhin unorthodox. Zwar fand der Amerikaner meist einen Weg, den Puck zu stoppen, doch seine spektakuläre Art fand nur bei den Fans gefallen. Der damalige Trainer Christian Brittig sprach hingegen von einem zu hohen Kräfteverschleiß und verpflichtete Stefan Ridderwall als Konkurrenten, der nicht überzeugen konnte und schließlich unter Cheftrainer Christof Kreutzer im Sommer 2014 Lukas Lang weichen musste.

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5. Viertelfinale: Wolfsburg - DEG

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Foto: dpa, pst hak

Goepfert und Lang pflegten ein gutes Verhältnis, wie das Goepfert eigentlich mit allen Torhüterkonkurrenten gelang. Erst vor wenigen Tagen, als der bevorstehende Abschied Goepferts nach dem Play-off-Aus der DEG in den Fokus rückte, schrieb Lang im Internet: "Bobby, mein Ex-Goalie-Partner! Du wirst immer einer der besten Torhüter der DEG sein, die sie je hatte!"

Dabei waren die vergangenen zwei Jahre auch mit einer besonderen Tragik versehen. In seinem nunmehr vierten Jahr bei den Rot-Gelben verletzte sich Goepfert früh in der Saison 2014/2015 schwer. Die DEG hatte reagiert und in Tyler Beskorowany den späteren DEL-Torhüter des Jahres verpflichtet. Ein Glücksgriff. Doch der Kanadier ging daraufhin zurück nach Nordamerika, und Christof Kreutzer lieh von den Eisbären Berlin Mathias Niederberger aus. Er setzte auf einen Konkurrenzkampf.

2. Viertelfinale: DEG - Wolfsburg
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Foto: Peter Koch / American-sports.Info

Das klappte zu Beginn der vergangenen Saison. Bis sich Goepfert erneut verletzte. Er laborierte zunächst an Leistenproblemen, brach sich dann in der Freizeit den Mittelfuß. Zu einem Comeback im Trikot der DEG reichte es nicht mehr.

Es war wohl der Anfang eines leisen Abschieds. Doch schon bei Goepferts Fußbruch bewiesen die Fans Feingefühl und widmeten dem traurigen Goepfert ein Spruchband: "In unserer dunkelsten Zeit warst Du für uns da - Jetzt stehen wir zu Dir!" Goepfert nutzt ein Foto davon seit Kurzem als Titelbild bei Facebook.

Wie es für Goepfert weiter geht, steht noch nicht fest, auch wenn er gerne bleiben würde: "Ich will so lange wie möglich Eishockey spielen. Mit den Jungs in der Kabine und auf dem Eis - das ist mein Leben. Am liebsten würde ich in Düsseldorf bleiben."

Wahrscheinlich ist aber, dass er bei der DEG keine sportliche Zukunft mehr hat. Goepfert erscheint zu verletzungsanfällig. Zudem belegt er immer eine Ausländerlizenz, weil eine von der DEG geplante Einbürgerung scheiterte. Der deutsche Pass blieb ihm bis heute verwehrt.

(RP)
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