Düsseldorfer EG DEG reißt Spiel aus dem Feuer

Düsseldorf · 52 Minuten lang ist das Bremerhavener Tor wie vernagelt. Doch dann drehen die Düsseldorfer ein 0:2 und schießen 24 Sekunden vor Schluss den Treffer zum 3:2. John Herion spielt den Türöffner, dann trifft Alexander Barta zwei Mal.

DEL 17/18: DEG - Bremerhaven
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Foto: american-sports.info

Trainer Mike Pellegrims hat vor der Saison gesagt, Ziel der DEG sei es, an jedem Wochenende zu punkten. Dann sei die Chance gegeben, sich für die Play-offs zu qualifizieren. Das ist seiner Mannschaft auch am fünften Wochenende gelungen. Nach der bitteren, sicherlich nicht einkalkulierten 1:5-Niederlage in Schwenningen behielten die Rot-Gelben gegen Fischtown Pinguins aus Bremerhaven vor 5711 Zuschauern mit 3:2 (0:1, 0:1, 3:0) die Oberhand.

Dass die Düsseldorfer bereit waren, den Kampf anzunehmen, demonstrierte Spencer Machacek nach fünf Minuten auf eindrucksvolle Weise, indem er die Handschuhe auszog und sich eine wilde Schlägerei mit Kristopher Newbury lieferte. Die Kontrahenten hatten anschließend eine Viertelstunde lang Zeit, die erhitzten Gemüter auf der Strafbank abzukühlen.

Die Gäste traten von Beginn an selbstbewusst auf, waren in der Anfangsphase leicht überlegen und prüften den neuen DEG-Torhüter Daniel Bakala. Der 29 Jahre alte Kanadier, der sein Debüt gab, war kurzfristig verpflichtet worden, weil Nationaltorhüter Mathias Niederberger verletzt ausfällt und die Last nicht allein dem jungen Timo Herden aufgebürdet werden soll. "Nach der Verletzung von Mathias Niederberger sahen wir uns gezwungen, uns auch in diesem extrem wichtigen Mannschaftsteil breiter aufzustellen und kurzfristig zu handeln", sagte Geschäftsführer Stefan Adam. Das zeigt aber auch zugleich, wie groß der Druck ist, in dieser Saison die Play-off-Runde zu erreichen.

Bakala, der zuletzt beim schwedischen Meister Frölunda HC unter Vertrag stand und in 22 Ligaspielen sowie in drei Begegnungen der Champions Hockey League eingesetzt wurde, machte beim Führungstor der Bremerhavener allerdings alles andere als eine gute Figur — die Scheibe ging in die kurze Ecke. Allerdings hätte Verteidiger Henry Haase Rumble am Torschuss hindern müssen. Der zweite Gegentreffer ging dann allerdings ganz klar auf Bakalas Kappe. Einen harmlosen Rückhandschlenzer von George ließ der Keeper ins kurze Eck passieren. Das war umso bitterer, als die Gastgeber ihre Offensivbemühungen verstärkt und einige Chancen hatten, ohne allerdings zum Torerfolg zu gelangen. Das lag auch daran, dass die Spieler rannten und kämpften, allerdings kein Kombinationsfluss zustande kam.

Ein Doppelschlag innerhalb von 48 Sekunden war der verdiente Lohn für die Bemühungen der Gastgeber. John Henrion brach den Bann, Alexander Barta erzielte nach schönem Zuspiel von Machacek den Ausgleich. 24 Sekunden vor Schluss bebte der ISS-Dome. Barta sorgte mit seinem zweiten Treffer für den Sieg. Der Routinier hatte bis zum Schluss dran geglaubt. "Wir wussten: Wenn das erste Tor fällt, fällt auch das zweite, und wenn das zweite fällt, auch das dritte", sagte der Torjäger. "Bremerhaven hat gut verteidigt, aber am Ende haben wir uns für den Aufwand belohnt." Das war mit Blick auf die Tabelle und den Spielplan auch dringend nötig.

(ths)
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