Düsseldorfer EG Kapitän Kreutzer bläst zur Aufholjagd

Düsseldorf · Am Freitag kommt das punktgleiche Schlusslicht Iserlohn in den ISS-Dome, am Sonntag Wolfsburg. Die Düsseldorfer EG muss beide Spiele gewinnen, um die letzte Chance auf Platz zehn zu wahren. Da kommt das Comeback von Kapitän Daniel Kreutzer wie gerufen.

Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong
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Das ist Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong

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Foto: www.american-sports.info

Exakt 117 Tage nach seiner schweren Schulterverletzung samt Operation geht Daniel Kreutzer morgen wieder für die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft auf Torejagd. Einen entsprechenden Exklusiv-Bericht unserer Redaktion bestätigte Christof Kreutzer gestern. "Daniel ist fit, wenn die Ärzte grünes Licht geben, spielt er gegen Iserlohn."

Der 36-Jährige wird zum Hoffnungsträger. Nachdem die DEG nur eines der letzten elf Spiele gewonnen hat (6:2 in Iserlohn), steht die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand. Will sie noch das Minimalziel Pre-Play-offs erreichen, wozu sie Zehnter werden muss, sind an diesem Wochenende zwei Heimsiege gegen Iserlohn und Wolfsburg Pflicht. "Wir wissen, dass wir das aus eigener Kraft nicht mehr schaffen können", räumt Christof Kreutzer ein. "Aber Wunder gibt es im Sport immer wieder, aber für solch ein Wunder muss man was tun. Wir müssen Punkte holen und dann schauen, was die anderen machen."

Einen Impuls in der schwierigen Situation könnte Daniel Kreutzer der Mannschaft geben. Der Rekordscorer der Deutschen Eishockey Liga (789 Punkte) wird in seinem 1055. DEL-Spiel mit seiner Einsatzfreude und seinem Kampfgeist zweifelsohne wieder ein Vorbild sein. "Er wird sicherlich nicht reinkommen und fünf Tore schießen", warnt der Trainer vor allzu hohen Erwartungen. Aber er hegt gewiss die Hoffnung, dass der Kapitän eine mentale Verstärkung für die Mannschaft ist, deren Selbstbewusstsein durch die Niederlagenserie arg gelitten hat.

Aber Daniel Kreutzer hat auch in den beiden vergangenen Trainingswochen einen guten Eindruck gemacht. "Er hat voll mittrainiert, nicht mehr ein anderes Trikot getragen", berichtet der Coach. "Er hat in den Ecken gearbeitet und gecheckt. In ein paar Szenen haben wir uns erschrocken, aber es war alles gut." Das sieht Co-Trainer Tobias Abstreiter ganz ähnlich. "Das Verhalten an der Bande ist das A und O, und da war Danny nicht ängstlich", berichtet er. "Wir wünschen ihm alle, dass er sich wohl fühlt und Spaß hat."

Comeback als Test für die Zukunft

Die jetzt anstehenden Spiele sind für Daniel Kreutzer auch ein Test mit Blick auf die kommende Saison. "In dem Alter entscheidet man von Jahr zu Jahr, ob man weiter macht", sagt Christof Kreutzer. "Man entwickelt ein Gefühl dafür. Wir haben keine Eile und keinen Druck. Ich habe in dem Alter nicht mehr gespielt." Tobias Abstreiter bestätigt die Erfahrung: "Ich hatte mit 36 Jahren einen Kreuzbandriss. Ich weiß, dass es nicht so leicht ist, nach einer schweren Verletzung zurück zu kommen."

Einige DEG-Spieler werden nach der Saison ihre Karriere beenden. Ob sie sich beim Saisonschlussspurt noch einmal richtig ins Zeug legen? "Ob einer ein guter Sportler ist, zeigt sich nicht bei Erfolgen, sondern ob er nach Niederlagen wieder aufsteht", sagt Abstreiter. Und Kreutzer fügt hinzu: "Man muss seine letzte Saison vernünftig beenden. Sie bleibt immer in Erinnerung."

(ths)
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