Düsseldorfer EG Kehraus bei der DEG

Düsseldorf · Nach einer verkorksten Saison beginnen die Aufräumarbeiten. Die Gesellschafter beschließen, nach der administrativen jetzt die sportliche Professionalisierung voranzutreiben. Sie kündigen einen großen Umbruch an.

 Die DEG-Gesellschafter (von links) Stephan und Peter Hoberg sowie Peter Völkel machen aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl.

Die DEG-Gesellschafter (von links) Stephan und Peter Hoberg sowie Peter Völkel machen aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl.

Foto: Andreas Endermann

Die Saison ist für die DEG vorbei, doch es scheint fast so, als werde nun intensiver gearbeitet als zuvor. An der Brehmstraße herrscht Hochbetrieb. Am Donnerstag und Freitag haben Trainer Christof Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter die Abschlussgespräche mit den Spielern geführt. Die Verträge von zwölf Profis laufen aus - Bick, Davis, Schüle, Bowman, Collins, Courchaine, Daniel Kreutzer, Lewandowski, Milley, Minard, Preibisch und Yip - und es scheint durchaus möglich, dass kein einziger dieser Kontrakte verlängert, womöglich sogar eher ein bestehender aufgelöst wird. "Es wird einen weitreichen Umbruch geben", kündigen die Gesellschafter Peter und Stephan Hoberg sowie Peter Völkel an. "Die Mannschaft wird ein neues Gesicht erhalten."

Die beiden Knackpunkte - zu alte Spieler, schwache Ausländer - wurden erkannt und benannt. "Neben einer deutlichen Verjüngung werden wir auch versuchen, die Qualität im Bereich der ausländischen Kontingentspieler gezielt anzuheben." Damit dürfte der wenig überraschende Abschied von Davis, Bowman, Collins, Courchaine, Milley, Minard und Yip programmiert sein.

Doch bevor es so weit ist, stehen erst einmal Aufräumarbeiten an. Geschäftsführer Stefan Adam drückt es ganz deutlich aus: "Alles kommt auf den Prüfstand. Es gibt kein Tabu." Daraus resultiert, dass auch die Arbeit von Trainer Christof Kreutzer und seinem Assistenten Tobias Abstreiter genau angeschaut wird. Das wiederum geschieht nicht hinter ihrem Rücken. "Wir sprechen miteinander anstatt übereinander", sagt Adam. "Die Gespräche mit den Trainern sind Teil der Analyse." Dass bei der DEG in diesen Tagen jeder Stein umgedreht wird, ist nicht (nur) dem elften Tabellenplatz und der verpassten Qualifikation der Pre-Play-offs geschuldet, sondern vor allem den Leistungen der Mannschaft. Zu oft präsentierte sie sich leblos, ohne läuferische Qualitäten und den nötigen Biss. "Unerwartet schlechte Spielzeiten haben auch schon qualitativ starke Mannschaften erlebt", so das Gesellschafter-Trio in einer Erklärung. "Dennoch liegt es in unserer Verantwortung, sich mit der Situation in der gebotenen Weise auseinanderzusetzen." Schnellschüsse werde es trotz des Zeitdrucks nicht geben.

Ein Ergebnis liegt jedoch bereits auf dem Tisch. Nach der administrativen Professionalisierung des Klubs müsse nun auch die sportliche vorangetrieben werden. Die Gesellschafter nennen auch konkret einige Bereiche, in denen das notwendig sei: Scouting, Leistungsdiagnostik, Trainingssteuerung, Athletiktraining, Sommertraining, individuelle Spielerentwicklung, Mentaltraining, Sprachunterricht. "Nach endgültiger Auswertung der Handlungsalternativen werden wir jetzt schnellstmöglich Entscheidungen zur künftigen personellen und inhaltlichen Struktur treffen."

(ths)
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