Düsseldorfer EG Brandt: "Ich will mit der DEG ins Finale"

Düsseldorf · Im Sommer kam der 23 Jahre alte Bayer als Ergänzungsspieler, jetzt ist er nicht nur Stammspieler. Laut Statistik ist der Senkrechtstarter der beste Düsseldorfer. Seinen Wechsel an den Rhein bezeichnet er als Glücksfall.

 Marcel Brandt (am Puck) besticht durch Zweikampfstärke und gehört zu den Leistungsträgern der DEG.

Marcel Brandt (am Puck) besticht durch Zweikampfstärke und gehört zu den Leistungsträgern der DEG.

Foto: Birgit Häfner

Ein Jahr ist es jetzt her, und Marcel Brandt sagt leicht ungläubig: "Es ist wie im Traum." Damals spielte er in Straubing, aber nur noch selten. Enttäuscht rief er seinen Spielervermittler an. "Ich habe ihm gesagt, dass ich hier weg will", erinnert sich der Stürmer genau. Sehr genau sogar, denn: "Nur zehn Minuten später klingelte mein Telefon, aber es war eine Nummer, die ich nicht kannte, deshalb wollte ich zuerst gar nicht dran gehen." Doch er hat das Gespräch angenommen. "Christof Kreutzer war dran und sagte: Ich habe gehört, Du willst zu mir kommen. Zwei Tage später war alles klar."

Die Geschichte, die so herrlich spontan begann, hat Marcel Brandt bis heute auf wunderbare Weise fortgeschrieben. "Ich wurde als Ergänzungsspieler geholt", sagt der gebürtige Dingolfinger. "Aber ich habe gut und hart gearbeitet, auf dem Eis, aber auch daneben, im Kraftraum zum Beispiel - das wollte Christof sehen." Der Trainer belohnte ihn mit Eiszeiten, die der gelernte Stürmer nutzte. Als vor vier Wochen die Verteidigung von einer Verletztenmisere heimgesucht wurde, stellte Kreutzer den Angreifer in die Abwehr. "Weil ich zweikampfstark bin und gut rückwärts laufen kann", sagt der Youngster selbstbewusst.

All das ist schon überraschend genug, wird aber noch einmal getoppt: Marcel Brandt ist nach 47 Begegnungen in der Plus-Minus-Statistik der beste Düsseldorfer. Mit plus elf Punkten führt er die Liste an. In der Plus-Minus-Statistik bekommt jeder Spieler, der bei einem erzielten Tor auf dem Eis war, einen Punkt gutgeschrieben und bei jedem Gegentreffer, einen Zähler abgezogen. "Das ich da im Moment vorne liege, wusste ich auch nicht", staunt Brandt über sich selbst.

Aber es ist nicht nur die harte Arbeit, mit der er den Trainer und so manchen Gegenspieler beeindruckt hat, sondern auch die Einstellung. "Natürlich ist es sehr gut für die Mannschaft und für mich gelaufen", sagt Brandt. "Vor der Saison hatte ich mit Platz vier bis acht gerechnet. Jetzt wollen wir unter die ersten Vier." Doch damit nicht genug, er geht noch einen Schritt weiter. "Vor der Saison habe ich zum Trainer gesagt, in der vergangenen war die DEG im Halbfinale, jetzt will ich ins Finale. Und das ist jetzt durchaus möglich."

Doch bevor dieses ehrgeizige Ziel verwirklicht werden kann, muss zunächst einmal die kleine Negativserie von drei Niederlagen in Folge gestoppt werden. Das ist an diesem Wochenende möglich, aber sicherlich kein Kinderspiel. Denn heute müssen die Düsseldorfer beim Meister in Mannheim antreten, der nach acht Niederlagen in Folge sogar um den Einzug in die Pre-Play-offs, also Platz zehn, bangen muss. Am Sonntag kommt dann das Schlusslicht Krefeld in den ISS-Dome, das die rote Laterne abgeben will. "In Mannheim, das ist natürlich ein sehr, sehr schweres Spiel", meint Brandt. "Die haben eine sehr gute Mannschaft. Und gegen Krefeld gibt es sicherlich ein sehr hartes Derby. Beide Spiele haben Play-off-Charakter." Dem wird Trainer Christof Kreutzer sicher nicht widersprechen. Ungewiss ist noch der Einsatz von Rob Collins, der eine Unterarmprellung hat.

(ths)
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