Düsseldorfer EG Brandt ist trotz DEG-Krise glücklich

Düsseldorf · Bei der Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer läuft es nicht. Drei Niederlagen in Folge lassen sie auf den vorletzten Platz abrutschen. Noch schlimmer ist, dass die Stürmer in den drei Partien nur ein einziges Tor erzielt haben.

 Marcel Brandt und seine Freundin Tanja stehen glücklich am Rheinufer.

Marcel Brandt und seine Freundin Tanja stehen glücklich am Rheinufer.

Foto: Häfner

Marcel Brandt steht am Herd und kocht. Fisch, Gemüse und Reis serviert er später seiner Freundin Tanja. Es folgt noch ein Spaziergang am Rheinufer. Der 24 Jahre alte Eishockey-Nationalspieler nutzt den freien Tag, um ein wenig abzuschalten. Das gelingt ihm ganz gut, denn gemeinsam mit Tanja freut er sich auf das Baby, das sie Mitte Januar erwarten.

Am Abend zuvor war das noch anders. "Wir hatten wenige Chancen und haben sie nicht genutzt", sagte er nach der 2:4-Heimniederlage gegen Krefeld kritisch. "Und wir haben dem Gegner zu viele Chancen ermöglicht." Deutlicher kann die Kritik kaum ausfallen. Doch Brandt, der seinen Vertrag gerde um zwei Jahre verlängert hat, sagt auch, was er und seine Mitspieler ändern und besser machen müssen: "Wir spielen zu wenig körperbetont. Wir müssen hart arbeiten, um zu gewinnen und da unten rauszukommen. Wenn wir hart arbeiten, kommt auch das Glück zurück."

Ganz ähnlich urteilt Daniel Weiß. "Wir machen zu viele Fehler, sind zu unkonzentriert", sagt er. "Da muss sich jeder an die eigenen Nase fassen. Wir sind eine gute Mannschaft, der das eigentlich nicht passieren darf. Jetzt müssen wir uns gemeinsam da rausboxen. Aber wir sind ein gutes Team und dürfen das jetzt auch nicht zu kritisch sehen."

Zwei Jahre im oberen Tabellendrittel haben die Fans der DEG verwöhnt. Deshalb fällt der Blick auf die Tabelle nicht leicht: Vorletzter, punktgleich mit Schlusslicht Schwenningen. Dass die DEG teilweise drei Spiele weniger hat, bedeutet zwar eine Chance, weiter vorzurücken, ist aber längst keine Garantie.

Die Enttäuschung nach dem punktlosen Wochenende mit Niederlagen gegen Mannheim (1:2) und Krefeld (2:4) ist groß - nicht nur wegen der Ergebnisse. In der Abwehr und im Spielaufbau werden zu viele Fehler gemacht, dadurch fehlt es an der Sicherheit, und es werden zu wenige Chancen erarbeitet. Zudem ist der Sturm erschreckend schwach. Die beiden vor wenigen Tagen engagierten Adam Courchaine und Brandon Yip konnten bislang nicht beweisen, dass sie wesentlich stärker sind als Nachwuchsspieler Leon Niederberger. Die Routiniers Norm Milley und Rob Collins schwächeln, von Chris Minard ist nichts zu sehen. Aber auch Alexander Barta oder Weiß fehlt es an Durchschlagskraft. Es könnte sich in dieser Saison bitter rächen, dass die Mannschaft überaltert ist und die Neuzugänge nicht wie erhofft einschlagen.

Trainer Christof Kreutzer weist beide Kritikpunkte energisch zurück. "Krefeld war cleverer, und wir wollten einfach zu viel", sagt der Coach. "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Aber das wird sich ändern, dafür werde ich sorgen." Die nächsten Aufgaben sind aber alles andere als leicht. Freitag geht es nach Ingolstadt, am Sonntag kommt Titelaspirant Köln in den ISS-Dome.

(ths)
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