Düsseldorfer EG Nowak nimmt DEG-Kollegen in die Pflicht

Düsseldorf · Marco Nowak will nach eigener Aussage "nicht nach der Olympiapause und den drei Spielen danach schon frei haben". Damit es aber noch für die DEL-Play-offs reicht, müssen Siege her - vor allem zu Hause.

 DEG-Verteidiger Marco Nowak.

DEG-Verteidiger Marco Nowak.

Foto: www.american-sports.info

Tore schießen, kämpfen und gewinnen: Nowak hatte nach der 1:3-Niederlage in Mannheim am Sonntag eine einfache wie genaue Vorstellung davon, was es heute Abend gegen Straubing braucht, um im Heimspiel (19.30 Uhr, Rather Dome) zu punkten. Um mit einem Erfolg vielleicht den dringend benötigten Wendepunkt herbeizuführen, wenn es mit den Play-offs in dieser Saison noch klappen soll. Denn nach den jüngsten Niederlagen in München (4:5 nach Verlängerung und guter Leistung) sowie Mannheim (1:3 nach durchwachsenem Auftritt) wird die Luft in der Deutschen Eishockey Liga für die Rot-Gelben als derzeit Elfter immer dünner.

"Jedes Spiel hat für uns jetzt Play-off-Charakter. Wenn wir da rein wollen, müssen wir uns den Arsch aufreißen. Anders geht es nicht", sagte Nowak hörbar genervt. Worte, die in ähnlicher Form schon vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten Mannheim gefallen waren. Doch die gerne bemühten Phrasen müssen wohl ziemlich ins Leere gelaufen sein. Zumindest, wenn der analytische Fokus aufs letzte Drittel in der Kurpfalz gelegt wird. Gegen müde wirkende Gastgeber fehlte den Düsseldorfern der letzte Biss, um die Partie noch zu drehen. Die Adler zogen in der Tabelle vorbei.

Und so ärgerte sich nicht nur Nowak, der im Interview das gesamte Team mit ins Boot nahm, denn "jeder Einzelne muss mehr bringen." Namen nannte Nowak nicht. Musste er auch nicht, denn in Mannheim gab es insgesamt eine hohe Quote an individuellen Fehlern zu bemängeln. Drei davon führten unmittelbar zu Gegentoren, andere verhinderten in Form von Fehlpässen, Stockfehlern und einer Strafzeit kurz vor dem Ende ein Comeback im letzten Drittel.

Davor hatte die DEG gar nicht schlecht gespielt, sich durch Mannheims drittes Tor vor der zweiten Pause aber völlig entmutigen lassen. "Das war eine mentale Sache. Wir wollten zurückschlagen, konnten es aber nicht", resümierte DEG-Coach Mike Pellegrims. Und noch etwas hatte dem Belgier missfallen: "Wir bringen die Scheibe immer noch nicht entschlossen genug vor das Tor", sagte er und fand bei diesem Thema einen Unterstützer in Nowak: "Wir müssen in den letzten Spielen lernen, die Tore zu schießen. Das ist Fakt." Andernfalls droht erneut der frühe Urlaub. "Ich will diesen Scheiß wie letztes Jahr nicht haben. Ich will nicht nach der Olympiapause und den drei Spielen danach schon frei haben. Das kann einfach nicht sein. Das wäre nicht gut für Düsseldorf, und das wäre auch nicht gut für das Team. Nicht mit der Qualität, die wir haben", polterte Nowak.

Zwischen den Zeilen sollte das wohl heißen, dass gegen das Schlusslicht aus Straubing ein Sieg Pflicht ist. Davon will Coach Pellegrims jedoch nichts hören. "Natürlich müssen wir punkten. Aber die Tabelle ist so eng, und alle nehmen sich gegenseitig die Punkte weg. Also dürfen wir nicht hektisch werden. Wenn wir zu viel wollen, wird am Ende gar nix gehen", sagte der Trainer. Dennoch: Für die Niederbayern geht es bei 15 Punkten Rückstand auf die Play-off-Ränge um nichts mehr.

Alles andere als ein Sieg wäre für die DEG eine Riesen-Enttäuschung. Daher sollten die Rot-Gelben tunlichst Tore schießen, kämpfen und gewinnen.

(RP)
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