Düsseldorfer EG Mike Pellegrims passt ins Anforderungsprofil

Düsseldorf · Mike Pellegrims, Trainer des österreichischen Rekordmeisters Klagenfurt, ist der Top-Kandidat bei der Düsseldorfer EG - aber unterschrieben ist noch nichts.

 Sechs Jahre lang war Mike Pellegrims (links) Co-Trainer in Wolfsburg. Hier freut er sich mit Manager Charly Fliegauf und Cheftrainer Pavel Gross über einen Erfolg.

Sechs Jahre lang war Mike Pellegrims (links) Co-Trainer in Wolfsburg. Hier freut er sich mit Manager Charly Fliegauf und Cheftrainer Pavel Gross über einen Erfolg.

Foto: imago

Es sind schwierige Zeiten. Die Analyse der vergangenen Saison hat ergeben, dass es im sportlichen Bereich Defizite gab. Die DEG zieht daraus die Konsequenzen und wird mit einer neuen sportlichen Führung in die kommende Saison gehen - mit einem neuen Trainer und einem neuen Manager.

Es sind derzeit Tage, in denen dem Geschäftsführer Stefan Adam ein hohes Maß an Diplomatie abverlangt wird - aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist da Christof Kreutzer. Er noch einen Vertrag bei der DEG hat und trainiert täglich mit den Spielern. "Das ist für alle nicht einfach", sagt Adam. "Aber Christof ist weder freigestellt, noch beurlaubt. Wir sind ständig im Gespräch."

Zum anderen sind da die Top-Kandidaten: Mike Pellegrims als Trainer und Larry Mitchell als Manager. Letzterer hat sich in Straubing verabschiedet, um, wie er sagt, zu einem größeren Klub zu wechseln.

Pellegrims hingegen steht mit dem österreichischen Rekordmeister Klagenfurt im Halbfinale. Und im Eishockey ist es usus, erst Gespräche zu führen oder Unterschriften zu leisten, wenn den Verein das Saison-Aus ereilt hat. Entsprechend sagt Adam: "Es gibt noch keine Entscheidung und folglich ist auch noch nichts unterschrieben."

Allerdings passt Mike Pellegrims bestens ins Anforderungsprofil der DEG. Der frühere Verteidiger, der von 2001 an fünf Jahre lang an der Brehmstraße spielte, genießt in der Szene einen guten Ruf. Von 2010 an arbeitete er sechs Jahre lang als Assistent von Pavel Gross bei den Grizzlys Wolfsburg. Die hätten Pellegrims auch gerne gehalten. So gewährte ihm der dortige Manager Charly Fliegauf eine weit längere Bedenkzeit als üblich, doch der gebürtige Belgier wollte endlich als Cheftrainer arbeiten und nahm das Angebot aus Klagenfurt an. Dass ihm dort von einigen Spielern vorgeworfen wird, er sei zu hart und verlange zu viel, spricht nur für ihn. Da hat Pellegrims eben einiges von Gross gelernt, dessen Wolfsburger top-fit sind und nicht zuletzt aufgrund ihrer läuferischen Qualitäten im Viertelfinale die qualitativ besser besetzte Kölner Mannschaft ausgeschaltet haben.

Das Wolfsburger Duo Fliegauf/Gross ist das erfolgreichste der Liga. Der Klub steht zum fünften Mal in Folge im Halbfinale, was kein anderes Team geschafft hat. Das haben natürlich auch Adam und die DEG-Gesellschafter registriert - was womöglich zu ihrer Entscheidung maßgeblich beitragen dürfte. "Wir werden zu den anstehenden Personalentscheidungen nichts sagen", so Adam. "Wir halten die folgende Reihenfolge ein: erst entscheiden, dann unterschreiben, dann veröffentlichen." Immerhin dürfte das in absehbarer Zeit geschehen: "Wir hoffen, in der ersten April-Woche."

Zumindest vier DEG-Spieler hoffen, dass sich die jetzige Arbeit mit Trainer Kreutzer auf dem Eis auzahlt. Bundestrainer Marco Sturm hat ein DEG-Quartett in seinen vorläufigen Kader für die beiden Partien der Euro Hockey Challenge gegen Norwegen berufen. Torhüter Mathias Niederberger, die Verteidiger Bernhard Ebner und Stephan Daschner sowie Torjäger Maxi Kammerer stehen im Aufgebot für die Spiele in Lillehammer (6. bzw. 8. April), die als erste Vorbereitungsphase auf die Weltmeisterschaft in Deutschland und Frankreich (5. bis 21. Mai) dienen.

(ths)
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