Düsseldorfer EG Pellegrims setzt auf Torjäger Henrion

Düsseldorf · Torhüter Mathias Niederberger stand bereits fest, die Abwehr wurde von ihm komplettiert, jetzt bastelt der DEG-Trainer an den Sturmreihen. Zwei starke Center und einen Außenstürmer will er noch aus dem Ausland holen.

 John Henrion beim Torjubel im Trikot des schwedischen Erstligisten Karlskrona HK.

John Henrion beim Torjubel im Trikot des schwedischen Erstligisten Karlskrona HK.

Foto: imago

Einige Fans machen sich Sorgen. Es ist schon Mai und der Kader für die kommende Saison steht noch immer nicht. Das lockt Trainer Mike Pellegrims nur ein müdes Lächeln ins Gesicht. Er hat die Ruhe weg und will sich bei den Verpflichtungen Zeit lassen. Für ihn geht es vor allem darum, die richtigen Spieler zu finden - der Zeitpunkt ist zweitrangig.

Das ist verständlich, zumal Vertragsgespräche für viele Spieler derzeit überhaupt kein Thema sind. Zum Beispiel für all die Nationalspieler, die bei der Weltmeisterschaft aktiv sind. Nun wird sich die DEG sicher nicht auf die Besten der Welt stürzen, doch lösen Vertragsverhandlungen oft eine Kettenreaktion aus - daher stockt der Markt und wird erst nach der WM so richtig in Bewegung geraten.

Pellegrims legt natürlich nicht die Hände in den Schoß, was die Verpflichtungen der beiden Abwehrspieler Brandon Burlon und Alexandre Picard beweisen. Von den beiden Kanadiern ist er überzeugt. Bei Picard, der in der Schweiz spielte und zuvor mit Ingolstadt Vizemeister wurde, schätzt er dessen Zuverlässigkeit. "Er spielt nicht spektakulär", räumt der Coach ein. Den Hinweis einiger Fans, Picard habe in der vergangenen Saison in der Schweiz nicht gepunktet (ein Tor, fünf Vorlagen), kontert Pellegrims schmunzelnd: "Für mich sind die Punkte nicht wichtig. Die Plus-Minus-Statistik ist aussagekräftig. Wichtig ist, dass er Schüsse blockt und Gegentore verhindert, dann brauchen wir weniger Tore schießen."

Bei Burlon setzt der Coach auf dessen läuferische Qualitäten und auf seine Beweglichkeit. "Er sorgt für die notwendige Ausgeglichenheit in der Abwehr", sagt Pellegrims, der aber vor allzu hohen Erwartungen warnt. "Wir müssen sehen, wie er sich in Europa zurecht findet. Da gibt es keine Garantie."

Die Torhüterposition ist in Mathias Niederberger gut besetzt, die Abwehr ist komplett. "Wenn man ein Haus baut, muss es unten stimmen", sagt der Coach. "Wenn man eine Mannschaft baut, muss es hinten stimmen. Da haben wir das Puzzle fertig. Die Jungs, die jetzt da sind, das sind alles gute Verteidiger. Sie müssen jetzt richtig zusammenfinden."

Jetzt macht sich Pellegrims daran, die Angriffsreihen zu vervollständigen. "Dabei werden wir uns jetzt vor allem auf die Suche nach zwei Centern machen." Zwei Mittelstürmer habe er bereits: Alexander Barta und Daniel Weiß. Dabei ist es sicherlich für Barta nach der auch für ihn unbefriedigenden Saison ein großer Vorteil, dass die DEG einen neuen Trainer verpflichtet hat, bei dem alle von Null neu anfangen.

Neben den beiden Centern sucht der Coach noch einen ausländischen Außenstürmer. Brandon Yip hatte ein Angebot der DEG erhalten, dies jedoch abgelehnt. Der Vertrag mit Edi Lewandowski wurde verlängert. ""Wir wissen, was wir an ihm haben, wir wissen nicht, was wir bekommen können", sagt Pellegrims. "Mit seiner Erfahrung und Übersicht kann er ein wichtiger Baustein sein." Zudem hat Lewandowski einen deutschen Pass.

Was die Kontingentplätze angeht, hat sich der Coach nämlich bereits auf acht festegelegt: "Wir werden mit drei ausländischen Verteidigern und fünf Stürmern spielen." Demnach sucht er noch drei Ausländer: zwei starke Center und einen Außenstürmer. Dabei will er sich Zeit lassen, denn es sollen die Richtigen sein.

(ths)
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