Düsseldorfer EG Milley mit der DEG in seiner alten Heimat

Düsseldorf · Sieben Jahre lang ist Norman Milley für Wolfsburg auf Torejagd gegangen. Jetzt kehrt er mit der Düsseldorfer EG zum Eishockey-Saisonauftakt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Trainer Christof Kreutzer ist von ihm begeistert.

 Norman Milley (rechts) in der Champions League im Zweikampf gegen den Linzer Jason Ulmer.

Norman Milley (rechts) in der Champions League im Zweikampf gegen den Linzer Jason Ulmer.

Foto: dpa

Christof Kreutzer interessiert sich auch für Fußball. Natürlich kennt er den früheren Trainer Otto Rehhagel. Und möglicherweise hat er einen Spruch von ihm besonders verinnerlicht: "Es gibt nicht junge und alte Spieler, sondern nur gute und schlechte." Nicht das Alter zähle, sondern die Leistung. Schon vor der vergangenen Saison wurde Kreutzer kritisch beäugt, als er Routiniers wie Jakub Ficenec und Travis Turnbull holte oder den Vertrag mit Daniel Kreutzer verlängerte. Doch die DEG spielte eine hervorragende Saison und erreichte das Halbfinale. Kreutzer hält Kurs. Auch in diesem Sommer holte er Routiniers wie Eduard Lewandowski, Chris Minard und Norman Milley. Letzterer ist inzwischen 35 Jahre alt und hat in den vergangenen sieben Jahren 345 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für Wolfsburg bestritten. Ausgerechnet dort hin führt ihn sein erster Weg mit der DEG, die morgen (19.30 Uhr) bei den Niedersachsen antritt.

"Norman ist in der kurzen Zeit bei uns zu einem wichtigen Spieler geworden", sagt Christof Kreutzer. "Er ist ein Profi durch und durch. Er hat ein unglaubliches Auge, das ihm den perfekten Pass ermöglicht. Aber er schießt auch selber Tore, sobald er die Lücke sieht." Milley bildet auch morgen in Wolfsburg gemeinsam mit Travis Turnbull und Manuel Strodel eine Angriffsformation. "Wir haben die Mannschaft so zusammengestellt, dass wir vier Top-Reihen haben", sagt Kreutzer selbstbewusst. Dass Christoph Gawlik (Kreuzbandriss) und Daniel Fischbuch (Niereneinriss) schon beim Saisonbeginn schwer verletzt ausfallen, ist bedauerlich, kann das Team aber noch einigermaßen kompensieren. "Unsere dritte Reihe könnte überall die erste sein", sagt der Coach und spricht den Spielern somit seine Hochachtung aus.

Das erste Meisterschaftsspiel führt die DEG exakt dort hin, wo sie auch in der vergangenen Saison gestartet ist. Damals gingen die Rot-Gelben in Wolfsburg mit fliegenden Fahnen unter und manch einer befürchtete nach der 0:7-Niederlage, dass die Mannschaft ein drittes Jahr am Tabellenende herumkrebsen würde. "Diese deutliche Niederlage hatte für uns einen sehr großen Wert", erklärt Kreutzer. "Da haben die Spieler gesehen, dass sie von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas geben müssen. Aber sie haben auch schnell aus den Fehlern gelernt. Diese Niederlage war allemal besser, als wenn wir drei-, viermal mit nur einem Tor Unterschied verloren hätten."

Auf eine ähnlich lehrreiche Lektion will Kreutzer in dieser Saison dennoch gerne verzichten: "Natürlich wollen wir mit einem Sieg in die Saison starten."

(ths)
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