Düsseldorfer EG Packendes Eishockey-Finale ohne Happy End

Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer setzt sich vor 10.538 Zuschauern gegen den Nachbarn Krefeld knapp mit 2:1 durch. Bernhard Ebner und Daniel Weiß erzielen die beiden Tore. Doch das reicht nicht, weil Straubing punktet.

Bernhard Ebner schießt zum 1:0 für die DEG ein.

Bernhard Ebner schießt zum 1:0 für die DEG ein.

Foto: Horstmüller

Die Fans waren begeistert, es hielt keinen mehr auf den Sitzen. Und als die Schlusssirene ertönte, war der Jubel riesengroß. Die DEG hatte 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) gegen Krefeld gewonnen und Straubing lag 0:1 gegen Schwenningen zurück. Dort wurde aber noch gespielt. Das Zittern auf den Rängen begann. Und dann 38 Sekunden vor Schluss erzielte Straubing noch den Ausgleich. Aus und vorbei. Die DEG kann nicht mehr Zehnter werden und die Pre-Play-offs erreichen. Ein Hauch vom Herzschlag-Finale im Fußball, wo sich Schalke als Meister wähnte und Bayern in der Nachspielzeit in Hamburg noch ins Schwarze traf.

Das sah gefährlich aus. Eine große Polizeieskorte mit Blaulicht geleitete die Krefelder Fans zum ISS-Dome. Am Tag nach Altweiberfastnacht der nächste Großeinsatz? Darüber konnte der leitende Polizist nur müde lächeln. Man sei schließlich beim Eishockey und nicht beim Fußball. Dennoch handele es sich um ein Risikospiel, weil jedes Derby Brisanz berge und es immer zu kleineren Reibereien zwischen den Fans kommen könne. Die blieben glücklicherweise aus.

Düsseldorfs Trainer Christof Kreutzer hatte seine Mannschaft auf einer Position ändern müssen. Für den an der Schulter verletzten Marcel Brandt kam noch einmal Stephan Daschner zum Einsatz. Der Verteidiger hatte zuletzt auf der Tribüne Platz nehmen dürfen neben den Stürmern Alexander Barta und Adam Courchaine. Die beiden konnte sich das Spiele erneut von oben anschauen, was sie aber angesichts der in dieser Saison gezeigten Leistungen nicht wundern kann.

Die Gastgeber begannen engagiert, ohne allerdings kopflos anzurennen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten und leichten Vorteilen der DEG. Pech hatte sie in der zehnten Minute, als Chris Minard nur den Pfosten traf. So warteten die Zuschauer im Anfangsdrittel vergeblich auf einen Treffer. Es war das enge Spiel, was Trainer Kreutzer angekündigt hatte: "Das ist ein Derby, da zählt die Tabelle nicht."

Zur "Halbzeit" fiel dann endlich der Führungstreffer für die Hausherren. Verteidiger Bernhard Ebner, der nach achtwöchiger Verletzungspause in den vergangenen Wochen wieder seine alte Form gefunden hat, bugsierte die Scheibe, die Alexander Preibisch erobert hatte, nach Zuspiel von Alexej Dmitriev ins Tor. Plötzlich war die Pre-Play-off-Chance wieder da, weil Schwenningen in Straubing führte und Ingolstadt einen 0:3-Rückstand in Berlin wettgemacht hatte. Die Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Und dann hatte kurz vor der zweiten Pause Daniel Weiß seinen großen Auftritt und erzielte nach wunderbarer Aktion das 2:0.

Doch die Partie war nicht entschieden, weil die Krefelder kämpften und verkürzten. Als sich dann Rob Collins 95 Sekunden vor Schluss noch eine Strafzeit einhandelte, stand die DEG mit dem Rücken zur Wand. Krefeld nahm natürlich den Torhüter vom Eis und riskierte alles. Welch eine packende Schlussphase. Doch Mathias Niederberger parierte 1,8 Sekunden vor Schluss. Der Sieg war perfekt. Es begann das bange Warten auf die Ergebnisse aus Berlin und vor allem aus Straubing.

(ths)
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