Trainer verlässt Düsseldorf Pellegrims und die DEG - keine Liebesbeziehung

Düsseldorf · Mike Pellegrims folgt wie erwartet seinem Freund Pavel Gross zu den Adlern Mannheim und wird dort dessen Assistent. Eine Liebesbeziehung war es nie zwischen der DEG und dem belgischen Trainer.

 Noch-DEG-Trainer Mike Pellegrims.

Noch-DEG-Trainer Mike Pellegrims.

Foto: B. Häfner

Eine Überraschung war es ganz sicher nicht mehr. Als die DEG gestern am frühen Nachmittag verkündete, dass ihr Chefcoach Mike Pellegrims nach Ende der Eishockey-Saison als Co-Trainer zum Ligarivalen Adler Mannheim wechselt, war es nur noch der Schlussstrich unter eine Entwicklung, die Kennern der Szene bereits seit Freitag klar war. "Von Beginn an war es Teil unseres Vertrages mit Mike Pellegrims, dass wir uns bis Ende Januar zusammensetzen und entscheiden, ob und wie es über das erste Vertragsjahr hinaus weitergeht", erklärt DEG-Geschäftsführer Stefan Adam. "Das Ergebnis ist nun, dass der gemeinsame Weg nach dieser Saison endet."

Wirklich unglücklich ist darüber in Düsseldorf niemand. Eine Liebesbeziehung zwischen den DEG-Anhängern und dem Belgier ist es nie geworden, obwohl er zu aktiven Zeiten selbst das rot-gelbe Trikot getragen hatte. Dem stand allerdings auch das sportliche Abschneiden im Wege: Der aktuelle zehnte Tabellenplatz lässt zwar noch alle Möglichkeiten, die Play-off-Runde zu erreichen - doch die erhoffte klare Steigerung gegenüber der Vorsaison ist noch nicht eingetreten.

Auf den ersten Blick ungewöhnlich ist, dass Pellegrims hierarchisch einen Schritt zurückgeht. Bei der DEG war er, wenn auch in Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Niki Mondt, Chef im Ring, in Mannheim wird er lediglich Assistent von Pavel Gross. Der freilich ist ein guter Freund des Belgiers und hat nach Informationen unserer Redaktion Druck auf seinen Klub ausgeübt, "Pelle" in die Kurpfalz zu locken. "Pavel ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, mit Mike zusammenarbeiten zu wollen", sagte Mannheims Geschäftsführer Daniel Hopp. Und die kriselnden Adler, die die Play-offs zu verpassen drohen, lesen ihrem erst kürzlich verpflichteten Chefcoach mit größtem finanziellen Einsatz nahezu jeden Wunsch von den Augen ab, solange er nur den Absturz des Klubs stoppt.

Gerade in Düsseldorf fühlt man sich da auf kuriose Weise an den Fall Peter Hermann erinnert: Als Jupp Heynckes von seinem neuen Arbeitgeber Bayern München verlangte, Hermann als Co an seine Seite zu stellen, zahlte der Fußballmeister die Rekordablöse von 1,75 Millionen Euro an Zweitligist Fortuna.

Solche Summen sind im Eishockey selbstverständlich nicht im Spiel. Und doch geht es in den nächsten Wochen für die DEG noch um viel Geld - das nicht zuletzt Pellegrims mit einfahren soll, indem er mit seinem Team die Play-offs schafft. "Dafür werde ich wie bisher Tag und Nacht alles mir Mögliche geben", versichert der Noch-Trainer, und Mondt ergänzt: "Die Fähigkeit, sich voll fokussieren zu können, hat Mike schon bei seinen vorherigen Stationen unter Beweis gestellt." Für Adam und Mondt hat dennoch die Suche nach einem neuen Trainer längst begonnen.

(jol)
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