Düsseldorfer EG DEG krönt famose Aufholjagd

Nürnberg · Die Düsseldorfer EG ist charakterstark und gibt nie auf. 0:3 liegt die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer nach zwei Dritteln in Nürnberg zurück und gewinnt noch mit 4:3 nach Verlängerung. Es ist der zehnte Sieg im elften Spiel.

 Norm Milley hat erneut den Siegtreffer für die DEG erzielt.

Norm Milley hat erneut den Siegtreffer für die DEG erzielt.

Foto: american-sports.info

Es hat lange gedauert, doch dann kam die Düsseldorfer EG gewaltig ins Rollen. Alexei Dmitriev beendete nach knapp 102 Spielminuten und über fünf Dritteln die Torlosigkeit der DEG bei den Nürnberg Ice Tigers in dieser Saison. Im zweiten Gastspiel der Rot-Gelben bei den Franken läutete der Stürmer mit seinem Anschlusstreffer vor 6773 Zuschauern eine sehenswerte Aufholjagd seines Teams ein. Aus einem 0:3 machten die Düsseldorfer zunächst ein 3:3, ehe Norm Milley in der Verlängerung gar den Zusatzpunkt beim 4:3 (0:2, 0:1, 3:0, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung sicherte.

Auf dem Papier war es schon ein richtiges Topspiel. Schließlich gastierte der Tabellenzweite beim Fünften. Doch die Begegnung geriet zunächst zu einer einseitigen Angelegenheit. Zu groß war der Leistungsunterschied im ersten Drittel, das sich mit einer Statistik von 24:5 Schüssen und 23:7 gewonnen Bullys für die Heimmannschaft gut beschreiben lies. Die Franken zogen von Beginn an ihr Spiel auf und hatten eine Vielzahl guter Offensivaktionen, während die DEG meist einen Schritt zu langsam war und lediglich durch Marcel Brandt zu einer Chance kam.

Begünstigt durch eine doppelte Überzahl kamen die Gastgeber auf der Gegenseite nach sechs Minuten verdient zur Führung. Zwar hielten sich die dezimierten Rot-Gelben lange wacker, doch zehn Sekunden vor dem Ende der zweiten Strafe ließen die Ice Tigers den Puck noch mal laufen und der völlig freistehende Steven Reinprecht hatte am Ende der Passstafette keine Probleme DEG-Torhüter Mathias Niederberger zu überwinden. Bitter für die Gäste war zudem, dass kurz vor dem Tor Verteidiger Tim Schüle verletzungsbedingt vom Eis gebracht werden musste und nicht mehr weitermachen konnte. Als die Gäste Mitte des ersten Drittels auch noch eine ungerechtfertigte Bankstrafe wegen zu vieler Spieler hinnehmen mussten, haderten sie zunehmend mit sich und den Unparteiischen. Nahezu jede Entscheidung sowie die vielen zurückgepfiffenen Bullys wurden in dieser Phase mit einem Kopfschütteln quittiert, die Körpersprache in den Zweikämpfen war indes ungewohnt zahm.

Dennoch geriet die DEG abermals mit zwei Mann in Unterzahl und wie bereits zu Beginn des Abschnitts nutzten dies die Gastgeber. Patrick Reimer zog trocken zum 2:0 Pausenstand ab. Im Mitteldrittel reichte dann noch ein schöner Pass von Derek Joslin bei angezeigter Strafe auf David Steckel zum dritten Tor für das Heimteam, ehe die DEG endlich am Spielgeschehen teilnahm. Allerdings trat vorerst noch der letztjährige DEL-Torhüter des Jahres im Düsseldorfer Trikot, Tyler Beskorowany, als Spielverderber auf. Das änderte sich erst im Schlussabschnitt, nachdem der Kanadier einen Schuss nach vorne abprallen ließ und Dmitriev sich als dankbarer Abstauber präsentierte.

Ein Treffer mit Signalwirkung. Die Gäste besannen sich nun auf die eigene Stärke und kamen durch Bernhard Ebner auf 2:3 heran. Eine spannende Schlussphase folgte, in der die DEG immer mehr Druck aufbaute. Als Niederberger sein Gehäuse zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte, markierte Rob Collins den von rund 200 mitgereisten DEG-Fans umjubelten Ausgleich. Milley sorgte schließlich für einen zwischenzeitlich nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg.

(RP)
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