2:0-Sieg in der DEL DEG stürzt Tabellenführer Nürnberg

Düsseldorf · Minuskulisse bei einem hervorragenden Eishockeyspiel, das die Düsseldorfer EG gegen Nürnberg verdient mit 2:0 gewinnt: 5438 Zuschauer sind nach Toren von Alexander Barta und Spencer Machacek begeistert.

DEG - Nürnberg: Bilder des Spiels
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Foto: Julia Zuew

Das war Balsam für die Seelen der Spieler und Fans. Nach 172:49 Minuten gab es endlich wieder ein Tor zu feiern. Alexander Barta war der Glückliche. Dass es am Ende die (Vor-)Entscheidung sein würde, ahnte zu dem Zeitpunkt natürlich niemand. Aber es fiel bis 67 Sekunde vor Schluss kein Treffer mehr. Dann war Spencer Machacek mit einem Schuss ins leere Tor erfolgreich und machte den 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)-Sieg der DEG gegen Nürnberg perfekt, das damit die Tabellenführung an München veror. Zugleich war es der erste Saisonsieg ohne Gegentor.

Es war exakt eine Woche her, dass bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad 5876 eingefleischte Eishockeyfans in den ISS-Dome kamen. Sie sahen eine 0:2-Niederlage gegen Ingolstadt. Am Sonntag erschien mit Nürnberg ein Gegner, der zwar auch nicht gerade über einen klangvollen Namen im Eishockey verfügt, aber Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga war und einer der heißen Titelkandidaten ist. Wer nun geglaubt hatte, die Besucherzahl sei bei regnerischem, kühlem Herbstwetter höher, sah sich getäuscht. 5438 Zuschauer bildeten die Minuskulisse der Saison. Das wiederum zeigt, wie sensibel die Anhängerschaft auf Leistungen und Ergebnisse reagiert. Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Begegnungen — das hatte deutlich sichtbare Lücken auf den Rängen zur Folge.

Die gekommen waren, sahen die DEG von Beginn an in der Offensive. Das konnte nicht verwundern, wollten die Rot-Gelben nach zwei Spielen ohne Tor doch endlich den Bann brechen und diese schwarze Serie beenden. Und nicht nur einmal hatten die Fans bereits in den ersten zehn Minuten den Torschrei auf den Lippen, doch der Puck überquerte die Linie nicht. Es war wie verhext. Doch die DEG ließ sich nicht entmutigen und setzte die zweitbeste Abwehr der Liga (nur Ingolstadt hat noch weniger Gegentore kassiert) weiter unter Druck. Alexander Barta und Alexandre Picard boten sich kurz vor der Pause noch hervorragende Chancen.

Nach einem starken, aber torlosen Anfangsdrittel (17:6 Schüsse) bot sich im Mittelabschnitt ein ganz ähnliches Bild. Die DEG stürmte und wollte den Bock mit aller Macht umstoßen. Und dann war es endlich so weit: Nach exakt 172 quälenden Minuten und 49 Sekunden — 180 Minuten wären drei komplette Spiele gewesen, im Eishockey geradezu eine Ewigkeit — zappelte der Puck im Netz. Alexander Barta bezwang in Überzahl den Nürnberger Schlussmann Andreas Jenike. Welch eine Last in dem Moment von den Spielern abfiel, spiegelte sich beim Jubel in ihren Gesichtern wider.

"Wir sind alle froh, dass es endlich wieder mit einem Treffer geklappt hat", sagte Barta in der zweiten Pause. "Ich hoffe, dass es bis zum nächsten Mal nicht wieder so lange dauert." Entsprechend agierte die DEG auch im Schlussdrittel. Sie spielte weiter offensiv, und bei Scheibenverlust störte sie den Gegner sehr früh. Vor allem aber präsentierte sie sich weiter lauf- und kampfstark und verteidigte den knappen Vorsprung sogar bei einem 3:5-Unterzahlspiel mit viel Herz. Es war die vielleicht entscheidende Phase der Partie.

(ths)
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