Düsseldorfer EG DEG unterliegt Köln — Kreutzer tobt wegen der Schiedsrichter

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG verliert vor 18.528 Zuschauern in Köln mit 1:3. Die Unparteiischen sind am spielentscheidenden 0:2 maßgeblich beteiligt, was den DEG-Trainer kurzzeitig aus der Fassung bringt.

Christof Kreutzer: Trainer und Urgestein der Düsseldorfer EG
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Das ist Christof Kreutzer

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Foto: Laci Perenyi

44 Minuten lang es war es gutes und spannendes Spiel. Dabei war die Düsseldorfer EG sogar die bessere Mannschaft, obwohl sie 0:1 zurücklag. Doch dann sorgte das Schiedsrichter-Duo mit einer Fehlentscheidung gegen Verteidiger Kurt Davis für das zweite 5:3-Überzahlspiel der Kölner Haie. Nachdem sie die erste Möglichkeit hatten verstreichen lassen, nutzten sie die zweite zum entscheidenden 2:0. DEG-Trainer Christof Kreutzer war verständlicherweise aufgebracht. Da flog hinter der Bande eine Flasche, und auch die Bandentür knallte gewaltig. Ändern konnte er an der Entscheidung natürlich nichts, wohl aber machte er seinem Unmut Luft. Dass die Referees anschließend Strafen gegen Köln aussprachen, machte ihre Leistung gewiss nicht besser. Am Ende verlor die DEG das 211. rheinische Eishockey-Derby mit 1:3 (0:0, 0:1, 1:2). Die Kölner wahrten damit ihre Chance auf die Pre-Play-offs.

Natürlich konnte die DEG befreit aufspielen, nachdem sie sich vorzeitig für das Play-off-Viertelfinale qualifiziert hatte. Oder würde ihr dadurch womöglich die notwendige Spannung fehlen? Und wären die Kölner, die mit dem Rücken zur Wand stehen und unbedingt gewinnen müssen, um wenigstens noch die Pre-Play-offs zu erreichen, besonders heiß oder durch den enormen Druck eher gehandicapt? Fragen, die auch Eddy Körper, die WDR-Legende und frühere Eishockeystimme des Senders, nicht zu beantworten wusste und deshalb keine Prognose abgeben mochte. "Ich sehe diese Derbys seit 40 Jahren und habe eines gelernt — ihr Ausgang ist völlig offen, unabhängig von der Konstellation."

Düsseldorfs Trainer Christof Kreutzer hatte die Formation aufgeboten, die 48 Stunden zuvor Wolfsburg mit 5:3 besiegt hatte. Auch Mathias Niederberger stand wieder im Tor, so dass Felix Bick morgen (14.30 Uhr) im letzten Spiel der Hauptrunde gegen Schwenningen zwischen den Pfosten stehen wird. "Das habe ich ihm schon vor zwei Wochen gesagt, völlig unabhängig von der Konstellation", erklärte der Coach. "Felix hat die ganze Zeit hart gearbeitet und sich das Spiel verdient. Außerdem braucht er Spielpraxis, und Mathias tut die Pause sicherlich gut."

Niederberger war gleich zu Beginn der Fels in der Brandung. Vorzügliche Kölner Möglichkeiten durch Lalonde und Hager machte er ebenso zunichte wie einen Angriff, bei dem er gleich drei Angreifern gegenüberstand. Dass die Haie auch bei einem 5:3-Überzahlspiel erfolglos blieben, war für sie bitter. Auf der anderen Seite hatten die Gäste ein halbes Dutzend guter Chancen, doch es ging torlos in die erste Pause.

Im Mittelabschnitt waren die Düsseldorfer überlegen und drängten auf die Führung, doch in der 31. Minute fiel das Tor auf der anderen Seite. Nach einem Fehler von Verteidiger Tim Conboy konnte Niederberger einen Schuss von Pascel Zerresssen nicht festhalten und Nickolas Latta staubte ab. Die Gastgeber kamen auch in der Folge kaum einmal ins gegnerische Drittel, gingen aber mit der knappen Führung in die zweite Pause, weil sie wenige Sekunden vor der Sirene nach erneutem Fehler von Conboy eine große Möglichkeit ausließen und die DEG mit ihrer Vielzahl von Chancen allzu leichtfertig umging.

Das Schlussdrittel dauerte im Grunde genommen nur fünf Minuten, denn mit dem Doppelschlag der Haie war die Luft natürlich raus.

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