Niederlage nach Verlängerung DEG verpasst den Sieg beim Meister

Die Leistungen der DEG bleiben eine Wundertüte. Am Freitagabend war diese in München beim 4:5 (1:1, 3:1, 0:1, 0:1) nach Verlängerung prall mit Sahnebonbons gefüllt und hätte sogar mehr als nur einen Punkt beim Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga verdient gehabt.

 Alexei Dmitriev hatte der DEG in München einen Traumstart beschert (Archiv).

Alexei Dmitriev hatte der DEG in München einen Traumstart beschert (Archiv).

Foto: american-sports.info

In der alten Olympia-Eishalle gibt es Seltsames zu beobachten. Denn dort, wo Eishockey-Profis dem Puck hinterherjagen, ziehen die Zuschauer auf den Sitzplätzen nach und nach ihre Winterjacken aus — Heizstrahlern sei Dank! Die Wärme in der einst tiefgekühlten Spielstätte ist jedoch nur eine der Annehmlichkeiten, die ein österreichischer Getränkehersteller dem Münchner Verein seit der Übernahme 2013 spendiert. Selbstredend stellt der teure Luxuskader dabei die wichtigste Investition dar. Dass sich der Konzern am Freitag dennoch für die auf den Tag zwanzigjährige und fremdwirkende "Tradition" des Stammvereins EHC 98 München feiern ließ, passt exakt in die durchgetaktete Inszenierung jenes Marketingprodukts, das zuletzt zweimal Meister wurde.

Am Freitag wäre den 5640 Besuchern wohl aber auch ohne Heizung schnell warm geworden. Die erste Spielminute im Zeitraffer: Nach 30 Sekunden wird Mathias Niederberger im DEG-Tor erstmals geprüft. Auf der Gegenseite scheitern seine Mitspieler ebenfalls, doch die Gastgeber handeln sich eine Strafe ein — Powerplay für die DEG nach 54 Sekunden. Sechs Zeiteinheiten später bleibt Alexei Dmitriev eiskalt — 1:0.

Nach einer Woche, in der Cheftrainer Mike Pellegrims seinen Abschied kommuniziert hatte, bekam die DEG ihren Traumstart im ersten Spiel danach. Was folgte, war eines der leidenschaftlichsten Drittel in dieser Saison. Böse Zungen könnten behaupten, die DEG-Profis wirkten befreit. Ungeachtet dieser Spekulation forderten die Rheinländer dem Tabellenführer alles ab. Alles klappte bis kurz vor der Pause hervorragend, dann traf Ryan Button im Nachfassen. Ein Nackenschlag für die Rot-Gelben, der durch eine doppelte Unterzahl zum Charaktertest wurde. Diesen bestanden die Rheinländer glänzend und setzten sogar noch einen drauf.

Torschütze war der überragende Spencer Machacek, der später abermals jubeln durfte. Denn zehn Sekunden nachdem München das 2:2 markiert hatte, war der 29-Jährige erneut zur Stelle. Und auch auf das 3:3 hatte die DEG eine Antwort, diesmal durch Eddi Lewandowski. Mit der vierten DEG-Führung ging es in den Schlussabschnitt, in dem die Spannung minütlich stieg. Und als hätte es noch einen weiteren Höhepunkt gebraucht, wartete Brooks Macek mit dem nächsten Traumtor auf, ehe er in der Verlängerung auch noch die Entscheidung besorgte.

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