Düsseldorfer EG Verteidiger Conboy mischt wieder mit

Düsseldorf · Der DEG-Abwehrspieler ist enorm wichtig für die Stabilität. Ohne den 33 Jahre alten Amerikaner kassierten die Düsseldorfer gegen Ingolstadt eine 4:5-Niederlage. Heute gegen Augsburg wirkt Tim Conboy wieder mit.

 DEG-Verteidiger Tim Conboy (rechts) scheut keinen Körperkontakt; hier zeigt er dem Straubinger Blaine Down die Grenzen auf.

DEG-Verteidiger Tim Conboy (rechts) scheut keinen Körperkontakt; hier zeigt er dem Straubinger Blaine Down die Grenzen auf.

Foto: Birgit Häfner

Die Chancen, dass die Düsseldorfer EG heute (19.30 Uhr, ISS-Dome) die Augsburger Panther besiegt und ihren Platz unter den ersten vier Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga verteidigt, sind gut. Tim Conboy spielt nämlich wieder mit. Ohne den robusten Verteidiger, der am Freitag in Straubing wegen Meckerns seine dritte Zehn-Minuten-Strafe kassiert hatte und deshalb am Sonntag gegen Ingolstadt gesperrt war, wackelte die Abwehr erheblich. "Wir haben defensiv nicht so konsequent gespielt, wie ich es von meiner Mannschaft gewohnt bin", meinte Trainer Christof Kreutzer. "Das haben wir in dieser Saison schon viel besser gemacht."

Das lag natürlich auch daran, dass in Conboy und dem verletzten Stephan Daschner zwei ganz starke Verteidiger fehlten, und zudem in Joonas Rönnberg und Tim Schüle zwei weitere auf dem Eis standen, die nach ihren Verletzungspausen noch nicht wieder ihr Leistungslimit erreichen konnten.

Wie wichtig Tim Conboy ist, hatte sich bereits im Herbst gezeigt. Als der kampfstarke, zupackende Verteidiger nach vierwöchiger Verletzungspause wegen einer Fußprellung zum Derby in Köln (6:3) auf das Eis zurückkehrte, startete die DEG ihre beeindruckende Erfolgsserie, die sie aus dem Tabellenkeller bis an die Tabellenspitze führte. "Timmi ist ganz wichtig für die Mannschaft", sagt Christof Kreutzer. Dabei ist der Abwehrrecke weit mehr als nur ein Abräumer, dessen körperliche Präsenz Gegner und Zuschauer gleichermaßen beeindruckt. Und in der eigenen Mannschaft ist er als Führungspersönlichkeit anerkannt.

Dass Conboy sich auch im fortgeschrittenen Alter von fast 34 Jahren noch zu Wortgefechten und Handgreiflichkeiten hinreißen lässt, ist Ausdruck seiner leidenschaftlichen Einsatzfreude. Wobei handfeste Auseinandersetzungen beim Trainer auf weit mehr Verständnis stoßen als verbale. "Über die Zehn-Minuten-Strafe in Straubing hat sich Tim selbst sehr geärgert", berichtet Kreutzer. "Er hat sich dafür entschuldigt."

Heute kommt mit Augsburg erneut ein Gegner in den ISS-Dome, der unbedingt punkten muss, um seine Chance auf die Pre-Play-offs, also Platz zehn, zu wahren. "Das wird ein genau so hartes Match wie gegen Ingolstadt", prognostiziert Christof Kreutzer. "Wir haben das Spiel von Sonntag analysiert und hoffentlich daraus gelernt. Heute wollen wir es besser machen." Die Düsseldorfer wollen konsequenter in die Zweikämpfe gehen und in der Defensive besser arbeiten. Das sind zwei wesentliche Voraussetzungen, um den ersten Sieg nach der Länderspielpause zu landen. "Auch wir brauchen die Punkte", sagt Kreutzer. "Wir wollen uns so früh wie möglich einen Play-off-Platz sichern." Mit einem Sieg wäre er so gut wie perfekt.

Kreutzer bleibt bei seiner Art, jedes Etappenziel einzeln abzuarbeiten. Elf Punkte beträgt der Vorsprung auf Rang sieben bei sechs noch ausstehenden Begegnungen. Da ist der DEG ein Play-off-Platz schon ziemlich sicher. Doch es geht um weit mehr. Im nächsten Schritt geht es um den vierten Platz, der auch in einem möglichen Halbfinale das Heimrecht sichern würde. Und in einem nächsten Schritt geht es dann um das erneute Erreichen der Champions Hockey League. Dazu müsste die DEG auf jeden Fall Iserlohn, Nürnberg und Wolfsburg hinter sich lassen. Ausgeschlossen ist das nicht.

Reizvolle Ziele gibt es für die DEG also reichlich. Dabei hat noch niemand von der Meisterschaft gesprochen. Die wird dann in den Play-offs Thema.

(ths)
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