Düsseldorfer EG 0:1 nach Verlängerung — DEG droht Viertelfinal-Aus

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG hat im vierten Play-off-Viertelfinale eine 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen die Grizzly Adams Wolfsburg kassiert und liegt in der "best of seven"-Serie 1:3 zurück. Den Niedersachsen fehlt noch ein Sieg, die DEG steht mit dem Rücken zur Wand.

Grizzly Adams Wolfsburg - Düsseldorfer EG: die Bilder des Spiels
11 Bilder

5. Viertelfinale: Wolfsburg - DEG

11 Bilder
Foto: dpa, pst hak

Tim Conboy ist nicht nur einer der Leistungsträger der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft, sondern neben Eddi Lewandowski der einzige Spieler im Team, der schon einmal deutscher Meister geworden ist — 2014 mit dem ERC Ingolstadt. Der stets extrem körperbetont spielende Amerikaner feierte am Dienstag seinen 34. Geburtstag auf dem Eis. Er wird wahrscheinlich auch noch den 35. dort feiern, denn sein Vertrag läuft noch ein Jahr. Ob es aber noch einmal mit der Meisterschaft klappt, ist ungewisser denn je. Die Düsseldorfer EG hat nämlich gegen Wolfsburg die dritte Niederlage in Folge kassiert, so dass ihr am Donnerstag bei den Niedersachsen das Viertelfinal-Aus droht. Allerdings verlor sie mit dem knappsten Ergebnis — 0:1 nach 70:10 Minuten in der Verlängerung durch ein Tor von Brent Aubin.

Die Ausgangsposition vor der Begegnung war klar. Die Wolfsburger führten in der Serie mit 2:1, die DEG stand unter Druck. Denn im Falle einer Niederlage hätte sie drei Mal in Folge gewinnen müssen, um das Halbfinale zu erreichen, während die Niedersachsen drei "Matchbälle" gehabt hätten. Entsprechend groß war die Anspannung bei Trainer Christof Kreutzer und seinen Schützlingen.

Gegenüber der 1:5-Niederlage am Sonntag hatte der Coach den Kader nur auf einer Position geändert. Bobby Goepfert saß als Ersatztorhüter auf der Bank, Felix Bick dafür auf der Tribüne. Innerhalb der Mannschaft hatte Kreutzer jedoch umgestellt. Da hatte er David Van der Gulik in die Sturmreihe neben Eddio Lewandowski und Alexej Dmitriev beordert, der nach fünf Minuten die erste große Chance hatte, und dafür Alexander Preibisch zu Daniel Fischbuch und Chris Minard gestellt.

Die Rollenverteilung auf dem Eis war vom ersten Bully an deutlich zu sehen. Die Gastgeber setzten die Grizzlys unter Druck, um möglichst früh einen beruhigenden Führungstreffer zu erzielen, während die Gäste auf einen Fehler und ihre Konterchance lauerten. Körperlich ging es vorsichtiger zur Sache, um Strafzeiten zu verhindern. Da beide Mannschaften darauf bedacht waren, Fehler zu vermeiden, was ihnen bis auf einige Konzentrationsschwächen gelang, gab es nur eine weitere klare Möglichkeit. Doch der Wolfsburger Gerrit Fauser, der allein auf das Tor zufuhr, fand in Schlussmann Mathias Niederberger seinen Meister. So ging es torlos in die erste Pause.

"Wir müssen die Ruhe bewahren und geduldig auf unsere Chance warten", hatte Kreutzer gefordert, und das dürfte er seinen Mannen auch in der Pause noch einmal gesagt haben.

Im Mittelabschnitt wuchs der Druck und die Nervosität bei der DEG, während die Gäste immer ruhiger und sicherer wurden. Selbst Kurt Davis und Tim Conboy unterliefen einfachste Scheibenverluste. Das Aufbauspiel war schwach, so dass es in Überzahl nicht gelang, ins gegnerische Drittel zu gelangen. Das war nicht die DEG, die noch vor wenigen Wochen die Fans begeistert hatte. Doch sie steigerte sich am Ende, so dass es auch nach 40 Minuten 0:0 stand.

"Wer das nächste Tor schießt, gewinnt", prognostizierte Urgestein Walter Köberle. Zehn Minuten vor Schluss bewahrte Niederberger sein Team erneut vor einem Rückstand, als er einen Alleingang von Mark Voakes parierte. Das war nichts für schwache Nerven, die Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Acht Minuten vor Schluss wurde Kapitän Daniel Kreutzer von einem Schuss seines Mitspielers Marcel Brandt getroffen und musste von Teamarzt Ulf Blecker benommen vom Eis geführt werden. Auch wenn er nach wenigen Minuten wieder mitwirken konnte — es war nicht sein Abend und der seiner Mannschaft.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort