DEG unterliegt Wolfsburg 4:7 Wende bleibt auch mit neuem Trainer aus

Düsseldorf · Die DEG unterliegt den Wolfsburg Grizzlys 4:7 und verschlechtert damit ihre Play-off-Chancen. Am Samstag wurde Coach Mike Pellegrims entlassen und durch Tobias Abstreiter ersetzt.

 Marcel Brandt stand gegen Wolfsburg wieder im Kader der DEG.

Marcel Brandt stand gegen Wolfsburg wieder im Kader der DEG.

Foto: american-sports.info

Es war die Premiere für das neue Trio hinter der DEG-Bande. Daniel Kreutzer, Torjägerlegende und Bruder des Vorjahres-Trainers Christof, sowie Schüler-Coach und Scout Thomas Dolak assistieren ab sofort dem Interims-Cheftrainer und bisherigen "Co" Tobias Abstreiter. Sie sollen retten, was sportlich noch zu retten ist beim Eishockeyklub, der sich tags zuvor von seinem Coach Mike Pellegrims getrennt hatte. Das Unterfangen missglückte: Trotz einer enormen Steigerung vor allem auf dem kämpferischen Sektor unterlag die DEG den bärenstarken Wolfsburg Grizzlys 4:7 (2:1, 1:4, 1:2).

Abstreiter verzichtet auf die Olympischen Spiele

Am Samstagmittag, nur wenige Stunden nach der 0:5-Pleite bei den Fischtown Pinguins, zog die DEG die Notbremse. Das Ziel, die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga noch zu erreichen, ist akut gefährdet — und so stellte der Verein Pellegrims mit sofortiger Wirkung frei. Viele sagen: zu spät. Denn spätestens, als vor knapp zwei Wochen bekannt wurde, dass der Belgier nach Saisonende als Co-Trainer zu den Adlern Mannheim wechselt, war es um seine Autorität geschehen. Abstreiter verzichtet für die DEG sogar auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang, wo er als Assistent von Bundestrainer Marco Sturm die deutsche Nationalmannschaft betreuen sollte. "Das hat Tobi dem Team sofort mitgeteilt", berichtet der sportliche Leiter der DEG, Niki Mondt. "Natürlich sei er ein wenig enttäuscht deswegen, aber mit dem Tausch gegen seine neue Rolle könne er leben."

"Als wir am Freitagabend in Bremerhaven über 60 Minuten chancenlos waren, sahen wir uns gezwungen zu reagieren und noch einmal einen neuen Impuls zu setzen, um unsere Ziele noch zu erreichen", erklärte DEG-Geschäftsführer Stefan Adam. "Das heißt aber nicht, dass wir jetzt wieder ganz von vorn anfangen müssen. Viele Dinge, die Pelle auf den Weg gebracht hat, waren ja richtig." Mondt ergänzte: "Es stehen fünf ungemein wichtige Spiele an, in denen wir punkten müssen, um die Play-offs noch zu schaffen."

Marcel Brandt kehrt in den Kader zurück

Am Aufgebot für das Wolfsburg-Spiel war gleich abzulesen, dass Pellegrims in den Augen der Verantwortlichen eben doch nicht alles richtig gemacht hatte. So berief Abstreiter Marcel Brandt wieder in den Kader, den seit Wochen der Bannstrahl des Belgiers getroffen hatte. "Es ist kein Geheimnis, dass es Spieler gibt, die mit Pelle nicht gut zurechtkamen", erklärte Mondt vielsagend. Brandt und Jeremy Welsh nannte er dabei nicht ausdrücklich — musste er aber auch nicht. "Von ihnen erwarten wir jetzt schon einen Extra-Motivationsschub." Zumindest erntete Brandt bei der Nennung der Mannschaftsaufstellung schon mal einen Jubelsturm des Publikums.

Auch in der Folge war die Stimmung im Dome erheblich besser als in den jüngsten Partien. Der kampfstarke Auftritt der DEG inspirierte die Fans zu lautstarker Anfeuerung, aber das war unterm Strich doch nicht genug. Vor allem im Mitteldrittel, in dem auch für Torhüter Mathias Niederberger nicht alles nach Wunsch lief, nutzten die Niedersachsen die Defensivschwächen der DEG schonungslos aus. Im Kampf um die Play-offs werden deren Chancen jetzt immer schlechter.

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