Düsseldorfer EG "Wir waren einfach bereiter als die Kölner"

Köln · Die DEG gewinnt das 207. rheinische Derby bei den Kölner Haien mit 3:1. Stephan Daschner, Rob Collins und Bernhard Ebner erzielen die Tore. Torhüter Tyler Beskorowany ist erneut der große Rückhalt auf dem Weg in die Play-offs.

Reaktionen zum DEG-Sieg in Köln
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Foto: dpa, jgu nic

Er ist der vielleicht coolste Typ im Team. Bernhard Ebner ist Bayer. Einer, der nicht viel und nicht gern spricht. Seinen Job erledigt er mit einer Bierruhe — auch in Köln. Eine Minute ist noch zu spielen, als die DEG 2:1 führt, aber einen Spieler weniger auf dem Eis hat. Der Nationalverteidiger kommt an die Scheibe und schießt sie aus dem eigenen Drittel ins leere Kölner Tor. 3:1 — der hochverdiente Sieg ist perfekt. Die DEG geht als Tabellensechster in die Länderspielpause, Ebner fährt mit der Nationalmannschaft in die Slowakei.

DEL 14/15: Köln - DEG
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Die drei Derbys zuvor hatten jeweils mit nur einem Tor Unterschied geendet — zweimal zugunsten der DEG (5:4, 3:2), einmal zugunsten der Haie (2:1), wobei eine klare Fehlentscheidung der Schiedsrichter kurz vor Schluss entscheidend war. Und auch diesmal trafen die Unparteiischen im Anfangsdrittel mehrere Entscheidungen pro Köln. Härter als die fünf Strafzeiten traf die DEG jedoch, dass dem 2:0 durch Rob Collins in der 19. Minute die Anerkennung verweigert wurde. Die Führung der Gäste war verdient, denn sie boten eine abgeklärte Leistung und waren zumindest in der Anfangsphase das gefährlichere Team. "Ihr seid leiser als Fortuna Köln", schallte es plötzlich durch die Lanxess-Arena. Die DEG-Fans waren obenauf.

DEL 14/15: DEG - Ingolstadt
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Im Mitteldrittel bot sich ein ganz ähnliches Bild. Von den ersten 26 Minuten spielten die Kölner zwölf in Überzahl, wussten daraus aber kein Kapital zu schlagen. Das lag freilich auch an der überragenden Abwehrarbeit der DEG, die aufopferungsvoll kämpfte. Es war beeindruckend, wie sich Routinier Niki Mondt oder Alexander Preibisch in die gegnerischen Schüsse warfen. Und wenn die Scheibe einmal auf das Tor kam, so war Tyler Beskorowany zur Stelle. Der Torhüter bot erneut eine überragende Leistung, blieb auch im größten Getümmel vor seinem Kasten eiskalt und behielt die Übersicht.

DEG - Kölner Haie: Reaktionen
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Foto: DEL Wintergame/City-Press

Das war auch der Fall, als Daniel Kreutzer in die Kühlbox musste, was ziemlich lächerlich war, denn der Kapitän wurde eindeutig von einem Kölner Verteidiger in Richtung Torhüter aus den Birken geschoben. "Kämpfen für die Play-offs", forderten die Kölner Fans. Doch die Gäste wurden von Minute zu Minute sicherer, zumal die Haie meist kopflos anrannten und große Abschlussschwäche zeigten. Dass die DEG mit nur knappem Vorsprung auch in die zweite Pause ging, lag auch an Ken Olimb und Travis Turnbull, die Chancen nicht nutzten.

Im Schlussabschnitt erhöhte Rob Collins bei einem Break in Unterzahl auf 2:0, und diesmal zählte der Treffer. Anschließend kontrollierten die Düsseldorfer das Spiel, und vieles deutete darauf hin, dass sie ausgerechnet in Köln erstmals in dieser Saison ohne Gegentor bleiben könnten. Doch KEC-Kapitän John Tripp vermasselte Beskorowany die Tour und erzielte in der 57. Minute den Anschlusstreffer. Die DEG geriet noch einmal unter Druck, als Turnbull auf die Strafbank musste, doch Ebner erzielte in Unterzahl das 3:1, als das Kölner Tor verwaist war. Die DEG-Fans, die jetzt auch immer besser in Form kommen, feierten lautstark: "Derbysieg, Derbysieg" und "Oh, wie ist das schön!"

Sieben Spiele hat die DEG nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende noch vor der Brust. Die Pre-Play-offs, also Rang zehn, dürften ihr kaum mehr zu nehmen sein. Trainer Christof Kreutzer ("Wir waren einfach bereiter als die Kölner") schaut nach eigener Aussage nur nach unten, seine Mannschaft nach oben. Gut so.

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