Düsseldorfer EG DEG erkämpft sich den Derby-Sieg

Köln · Bernhard Ebner ist der Derby-Held. Der Verteidiger erzielt beide Tore in Überzahl beim 2:0-Sieg der DEG in Köln. Der Erfolg ist nicht unverdient, denn die Gäste stehen kompakt und bieten eine starke Leistung.

 DEG-Verteidiger Tim Conboy beim Faustkampf mit dem Kölner Stürmer Sebastian Uvira.

DEG-Verteidiger Tim Conboy beim Faustkampf mit dem Kölner Stürmer Sebastian Uvira.

Foto: Häfner

Es war ein Vorfrühlingstag mitten im Winter. Die untergehende Abendsonne lachte die Türme des Kölner Doms an. Im Hauptbahnhof war eine kleine Bühne aufgebaut, auf der Kinder in diesen Tagen um den 13. Pänz-Pokal wetteifern. Hunderte blieben stehen, sangen und klatschten bei den Karnevalsliedern mit und fotografierten. Und "op de schäl Sick" steigt das 215. rheinische Eishockey-Derby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft. Natürlich auch mit einer karnevalistischen Einlage als Stimmungs-warm-up. "Leev Marie, ich bin kein Mann für eine Nacht", sangen die Paveier passend zum Valentinstag. Auf dem Eis ging es dann stimmungsvoll weiter. Doch am Ende feierten nur die Düsseldorfer, die sich gleichermaßen überraschend wie verdient mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) durchsetzten.

Die DEG hatte durch den 3:1-Sieg in Straubing den Funken Hoffnung auf das Erreichend es zehnten Platzes am Glimmen gehalten. "Es gibt nicht viele Gründe, etwas zu ändern", hatte Trainer Christof Kreutzer vor der Fahrt in die Domstadt gesagt. Tatsächlich ließ er Adam Courchaine und Alexander Barta erneut zu Hause. Das war nicht nur konsequent, sondern auch richtig. Die beiden haben nicht die notwendigen Leistungen erbracht, um mitspielen zu dürfen. Allerdings nicht erst jetzt.

Eine gravierende Änderung nahm der Trainer aber doch vor. Felix Bick, der in Straubing 60 Minuten lang zwischen den Pfosten stand und seine Sache hervorragend machte, durfte wieder auf der Bank Platz nehmen. Kreutzer stellte wieder Mathias Niederberger ins Tor, der zwar die Nummer eins ist, aber in dieser Saison Licht und Schatten hatte. Ansonsten spielte die Mannschaft von Straubing unverändert.

Die DEG zeigte im Anfangsdrittel eine gute Leistung. Ach hätte die Mannschaft in dieser Saison doch nur häufiger mal so gespielt! Chancen hatte sie auch in der Anfangsphase durch Preibisch, Minard, Kreutzer und Milley, aber auch etwas Glück bei dem Pfostenschuss des Kölners Latta. In der 17. Minute forderte der Kölner Stürmer Sebastian Uvira dann Tim Conboy zum Faustkampf auf, der kurz zögerte, dann aber den Schlagabtausch annahm. Beide wurden dafür mit jeweils 16 Strafminuten bedacht. In der Folge versuchten die Kölner mit Härte ins Spiel zu kommen.

Im Mittelabschnitt war die Partie weiter umkämpft, aber zunehmend zerfahren. Der Führungstreffer war glücklich und überraschend. Glücklich, weil der Kölner Lalonde die Scheibe grundlos über die Bande schlug und für zwei Minuten auf die Strafbank musste; überraschend, weil das Überzahlspiel der DEG grottenschlecht war, aber ein vergleichsweise harmloser Schuss von Bernhard Ebner den Weg ins Tor fand. Unglücklich endete das Spiel für Marco Nowak vorzeitig, der in der 35. Minute das Bein verdrehte. Es sah nach einer schwereren Knieverletzung aus, doch im Schlussdrittel biss der Verteidiger auf die Zähne und stand wieder auf dem Eis. Die Kölner drängten natürlich im Schlussabschnitt mit aller Macht auf den Ausgleich. Pech hatte sie bei einem Pfostenschuss von Frederik Eriksson. Die Entscheidung fiel in der 55. Minute. Die DEG hatte erneut ein Überzahlspiel, das sie keineswegs überzeugend vortrug, doch erneut war es Bernhard Ebner, der aus der Distanz ins Schwarze traf. Der Sieg der DEG war am Ende verdient, denn die Gäste boten eine sehr gute kämpferische Leistunf und standen in der Defensive derart kompakt, dass sich die Haie die Zähne ausbissen. Am Freitag kommt nun Nürnberg. Die Aufholjagd hat begonnen.

(ths)
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