Düsseldorfer EG Ne kölsche Jung setzt auf die Düsseldorfer EG

Düsseldorf · Heute ist er heilfroh, dass er in Köln ausgemustert wurde. Aber damals schmerzte ihn die Entscheidung der Haie. Von den 14 Junioren wurden nämlich zwölf mit einer Förderlizenz ausgestattet, doch Alexander Preibisch war einer von den beiden, die keine erhielten. So verließ er 2009 die Domstadt und kam an den Brehmplatz, wo Christof Kreutzer für Regionalliga- und Nachwuchsmannschaft zuständig war.

 Alexander Preibisch wurde in Köln ausgemustert.

Alexander Preibisch wurde in Köln ausgemustert.

Foto: american-sports.info

Heute ist Kreutzer Cheftrainer, und Preibisch geht am Sonntag (14.30 Uhr) im Eishockey-Derby für die Düsseldorfer EG gegen die Kölner Haie auf Torejagd. "Dass ich zur DEG gegangen bin, war das Beste, was mir passieren konnte", sagt Preibisch. "Nur ein Spieler meines Jahrgangs hat sich in Köln durchsetzen können - Marcel Ohmann." Kreutzer, der sich nicht nur auf die Fahne geschrieben hat, deutsche Talente zu fördern, sondern dies auch tut, bestätigt die Einschätzung seines Schützlings: "Ich weiß nicht, ob Alex in Köln die Chance bekommen hätte, sich so entwickeln und durchsetzen zu können."

Alexander Preibisch ist nicht der Star, aber ein wichtiger Bestandteil des Teams. Der Blondschopf spielt im vierten Sturm, doch kommt ihm besondere Bedeutung zu. "Er ist einer der schnellsten Spieler der Liga", urteilt Kreutzer. "Er ist immer gefährlich und spielt defensiv eine gute Rolle." Vor allem in Unterzahlsituationen. Da stört Preibisch den Gegner im Spielaufbau und lauert auf ein Break. So ist es auch nicht sein Ziel, Torschützenkönig zu werden: "Mein Ziel ist es, in Unterzahl möglichst kein Tor zu kassieren. Wenn ich dann Punkte hole, ist es das Sahnehäubchen."

Das 208. Derby ist aber nicht nur für Preibisch, sondern für beide Mannschaften eine besondere Begegnung. "Alle freuen sich tierisch auf dieses Derby vor ausverkauftem Haus, und beide Mannschaft sind gut in Form", sagt Kreutzer, der die Haie zu den Top-Favoriten zählt und sie "im Moment für die stärkste Mannschaft der Liga" hält. Tatsächlich hat der Tabellenzweite nicht nur die meisten Tore geschossen, sondern auch die wenigsten Treffer kassiert.

Trainer Niklas Sundblad hat sechs schwedische Landsleute nach Köln gelockt, die der Mannschaft ihren Stempel aufdrücken. Neu ist auch der starke kanadische Verteidiger Shawn Lalonde, der zuletzt ebenfalls in Schweden spielte. "Natürlich sind wir stärker als vergangene Saison", sagt Sundblad. Da hatten die Haie aber auch als Tabellenelfter sogar die Pre-Play-offs verpasst.

Alexander Preibisch zeigt sich von Namen und Stärken des Kontrahenten unbeeindruckt. "Wir haben einen guten Lauf und sind stärker als die Kölner", sagt er. "Das werden wir ihnen am Sonntag zeigen." Eine besondere gefühlsmäßige Bindung an die Domstadt hat der kölsche Jung nicht mehr: "Düsseldorf ist inzwischen meine Heimat."

(ths)
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