DEG Kreis wechselt nach Mannheim

In der SAP-Arena hängt das Trikot von Harold Kreis von der Decke. Die Nummer drei wird in Mannheim nicht mehr vergeben, seit der frühere Verteidiger dort 19 Spielzeiten in Folge verbracht hat und nach dem Ende seiner aktiven Karriere 1997 noch drei Jahre als Assistenzcoach dranhängte.

 Ex-Trainer Harold Kreis spricht über die DEG.

Ex-Trainer Harold Kreis spricht über die DEG.

Foto: rpo, Julian Omonsky

Am Dienstag kehrte Harold Kreis zurück nach Mannheim, als Trainer der DEG Metro Stars -­ noch. Der Ex-Klub, inzwischen Adler mit Beinamen, buhlte so heftig um die Dienste des 51-Jährigen, dass er schließlich Erfolg hatte: Kreis unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag. DEG-Manager Lance Nethery wollte am Dienstagmittag mit Verweis auf das Abendspiel gegen die Adler ­das Trainer-Thema noch nicht diskutieren.

Am frühen Abend wechselte er dann den Kurs und bestätigte den Wechsel: "Ich habe davon aber auch erst am Montag erfahren.” Undenkbar war ein Wechsel von Kreis vornherein nicht. Nicht nur die 22 Jahre Mannheimer Vergangenheit sprachen dafür, sondern auch die besseren Verdienstmöglichkeiten.

Die Adler weisen mit rund acht Millionen Euro den höchsten Etat der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf und haben dank Geschäftsführer Daniel Hopp, dem Sohn des Milliardärs Dietmar Hopp, einen finanzstarken Software-Hersteller im Rücken. Die DEG ihrerseits kann durch die miserablen Zuschauerzahlen in der Hauptrunde (5753 statt der kalkulierten 6500 im Schnitt) noch nicht endgültig planen, was sie in der kommenden Saison ausgeben kann.

Alles andere als überraschend also, dass die Adler das Werben um Kreis gewonnen haben. Begonnen hatte es, als Mannheims Manager Marcus Kuhl den DEG-Coach als "logischste Lösung” für die Nachfolge des am 11. Januar entlassenen Doug Mason nannte. Und eben jener Doug Mason ist nun ein heißer Kandidat auf den Trainerposten in Düsseldorf, denn der 54-jährige Holland-Kanadier ist ein enger Freund von Lance Nethery, die Ehefrauen der beiden sind ebenfalls intensiv befreundet, und Mason hat seit seiner Zeit bei den Kölner Haien, mit denen er 2008 Vizemeister wurde, noch eine Wohnung in Düsseldorf.

"Er ist ein toller Mensch. Das hat er nicht verdient”, sagte Nethery unmittelbar nach der Entlassung des ehemaligen holländischen Nationaltrainers in Mannheim. Dass die DEG nach Kreis‘ Abflug zu den Adlern dagegen Ralph Krueger holen könnte, ist angesichts der zu erwartenden Gehaltsvorstellungen des Schweizer Nationaltrainers unwahrscheinlich. Der Weg für Mason zur DEG liegt also nahe. Kreis jedenfalls hat ihn frei gemacht.

(RP)
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