Düsseldorfer EG Kris Sparre ist Winter-Game-Sieger

Düsseldorf · Einen Tag vor Silvester wechselte Kris Sparre vom Zweitligisten Dresden zur DEG. Beim 3:2-Sieg gegen Köln war er mit zwei Toren der Matchwinner. "Aber es war mehr ein Summer Game als ein Winter Game", sagt Sparre.

DEG - Kölner Haie: Reaktionen
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Foto: DEL Wintergame/City-Press

Was ist das nur für ein Typ, dieser Christof Kreutzer? Ist er ein Glücksritter oder hat er so ein gutes Näschen? Seine kurzfristigen Einkäufe während der Saison haben jedenfalls überragend eingeschlagen. Ende September holte der Trainer Torhüter Tyler Beskorowany aus Kanada für den an der Hüfte verletzten Bobby Goepfert. Inzwischen avancierte Beskorowany zum besten Torhüter der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Es war wohl die Mischung aus einem klaren Anforderungsprofil, guten Kontakten und etwas Glück.

Einen Tag vor Silvester verpflichtete Kreutzer dann Kris Sparre, den Torschützenkönig der zweiten Liga. Das war sicherlich eine Qualifikation, doch auf der anderen Seite war der Deutsch-Kanadier in Iserlohn, Ingolstadt und Berlin für zu leicht befunden worden. "Er kann jetzt beweisen, dass er in die DEL gehört", hatte Kreutzer gesagt.

Kris Sparre tritt diesen Nachweis mit aller Entschiedenheit an. In den bisherigen vier Spielen für die DEG hat er vier Tore erzielt, zwei davon im Derby gegen die Kölner Haie zum vorentscheidenden 2:0 und 3:0. Nach der Schlusssirene griff er in der Kabine als erstes zum Handy. "Da habe ich meinen Eltern eine Nachricht geschickt", sagt er etwas verlegen und doch stolz. "Es war ein wichtiges Spiel, in dem wir drei big points gemacht haben. Das war ein großartiges Spektakel, auch wenn es mehr ein Summer Game als ein Winter Game war."

Für Kris Sparre muss es wie in einem Traum gewesen sein. Ende Dezember noch in Dresden, kein Gedanke an das Winter Game, vielleicht an die DEL. Dann der Wechsel nach Düsseldorf, das rheinische Derby vor der Rekordkulisse von 51 125 Zuschauern, der Sieg, zwei Tore und Matchwinner. Nach dem Spiel sagt er: "Es war in Dresden eine großartige Zeit, aber ich bin der DEG sehr dankbar für die Chance, die sie mir gegeben hat. Das ist etwas, was ich nicht vergessen werde."

Christof Kreutzer kann mit seiner Neuverpflichtung natürlich zufrieden sein. Aber er hat auch eine Vermutung: "Sparre hat die zwei Tore vielleicht nur geschossen, weil er sich in den vergangenen Monaten überhaupt keine Gedanken um das Winter Game gemacht hat. Er war ja schon mit einem Bein bei einem anderen Verein." Doch dann hat Kreutzer ihn an die Brehmstraße gelotst, worüber sich jetzt beide freuen. Ein gebürtiger Kölner war besonders froh, auf der richtigen Seite zu stehen. "In den letzten zwei Tagen habe ich nicht geschlafen", erzählte Alexander Preibisch. "Aber es hat sich gelohnt, nervös zu sein. Es ist super gelaufen, ich bin total zufrieden."

Das galt sportlich, aber auch organisatorisch. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke sagte anerkennend: "Die DEG hat mit dieser Veranstaltung ein Ausrufezeichen gesetzt. Ich hoffe, dass die Stadt das mitbekommt." DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus war rundum zufrieden. "Wir haben gezeigt, dass wir das können. Nichts ist schief gelaufen, wir haben das toll abgewickelt. Die DEL kann mehr als zufrieden sein. ServusTV hat eine tolle Übertragung gezeigt, und der Zuschauerrekord ist gefallen." Ob sich das in klingender Münze auszahlt? Dabei geht es nicht nur um den sechsstelligen Gewinn beim Winter Game, sondern um neue Partner. "Das beste Marketing ist ohne sportlichen Erfolg nichts", sagt Rotthaus. Hand in Hand soll es nun gehen.

Christof Kreutzer konzentriert sich auf seinen sportlichen Bereich. "Wir haben auf das Winter Game hingearbeitet, aber der Fokus darf nicht nur auf dem einen Spiel liegen", sagt er. "Die Spieler haben zwei Tage frei, dann wollen wir den Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen."

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