Düsseldorfer EG Rob Collins, der Mann ohne Nerven

Düsseldorf · Der stabilen Defensive verdankt die DEG ihren Aufschwung. Nur vier Gegentore in vier Spielen ermöglichten vier Siege in Folge. Am Dienstag wird die Aufholjagd in Ingolstadt fortgesetzt, ehe Krefeld und Augsburg in den ISS-Dome kommen.

 Rob Collins.

Rob Collins.

Foto: Christian Roth / www.american-sports.info

Bei der Düsseldorfer EG ist nichts mehr wie es war. Auch Christof Kreutzer ist verändert. Plötzlich spricht er Klartext, übt auch öffentlich Einzelkritik, ohne den Spieler in die Pfanne zu hauen. Natürlich hatte jeder gesehen, dass Rob Collins 20 Sekunden vor dem Ende der Fehler unterlaufen war, der den Nürnberger Ausgleich ermöglicht hatte. "Das war natürlich bitter, dass Rob den Fehler macht. Er muss die Scheibe nur raus spielen", sagte der Coach. "Aber dann hat er die Stärke gehabt, den entscheidenden Penalty zum Ausgleich zu verwandeln und gleich hinterher zweiten zum Sieg. So haben wir wenigstens zwei Punkte geholt."

 Rob Collins nach dem Sieg mit seinen Töchtern Emma (rechts) und Brooke (links); daneben Alecia, die Tochter von Edi Lewandowski.

Rob Collins nach dem Sieg mit seinen Töchtern Emma (rechts) und Brooke (links); daneben Alecia, die Tochter von Edi Lewandowski.

Foto: Birgit Häfner

Und nun rätseln alle: Reicht das? Oder fehlt ausgerechnet der eine Zähler in der Endabrechnung? Heute geht die Aufholjagd in Ingolstadt weiter. Aus eigener Kraft kann die DEG es kaum noch schaffen, aber wenn sie alle drei noch ausstehenden Spiele gewinnt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie noch die Pre-Play-offs erreicht. Die Fans rechnen hin und her, und auch der Coach gesteht, dass er die Punktezahlen im Kopf hat: "Ich rechne nicht, aber ich weiß schon, wer noch gegen wen spielen muss. Aber ich schaue nur auf uns, wir müssen unsere Spiele gewinnen."

Zuletzt hat das gut geklappt, es gab vier Siege in Folge. Dabei fällt auf, dass von den zwölf erzielten Toren elf von deutschen Spielern geschossen wurden. Chris Minard traf als einziger Ausländer zum 5:1 in Bremerhaven. Außerdem sticht ins Auge, dass plötzlich auch die Verteidiger treffen. Sieben der zwölf Tore erzielten Abwehrspieler.

Christof Kreutzer misst dem jedoch weniger Bedeutung bei: "Wer die Tore schießt, ist doch völlig egal." Stattdessen erklärt er, wie es dazu kommt: "In Bremerhaven sind wir durch ein Überzahltor in Führung gegangen. Das war so einstudiert, dass Marco Nowak zum Schuss kommt. Aber nicht nur der Schuss ist entscheidend, sondern die Stürmer müssen dafür vor dem Tor arbeiten, um dem Torhüter die Sicht zu nehmen."

Da greift auf dem Weg zum Erfolg ein Rädchen ins andere. Nationalverteidiger Marcel Brandt verweist aber auch auf die etwas geänderte Spielweise. "Wir spielen gradliniger, einfacher", sagt er. "Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir stehen defensiv gut und haben in Mathias Niederberger eine Mauer im Tor." Den Blick auf das Restprogramm spart er sich. Seine Rechnung ist so einfach wie das Spiel: "Wir müssen alle drei Begegnungen gewinnen."

Das sieht auch Tim Schüle so, der das Glück bei seinem Torschuss zum 3:0 in Bremerhaven kaum fassen konnte: "Für uns gibt's nichts anderes, uns hilft nur ein Sieg. Wir fangen in Ingolstadt wieder bei null an. Wir müssen so spielen wie in Bremerhaven in den ersten 20 Minuten, aber 60 Minuten lang."

(ths)
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