Düsseldorfer EG Schüles Dank an die DEG

Düsseldorf · Als er das Angebot aus Düsseldorf bekommt, löst er seinen Vertrag in Nürnberg auf. Tim Schüle bereut es nicht, und Trainer Christof Kreutzer schwärmt vom Verteidiger, dem er noch einiges zutraut.

 DEG-Verteidiger Tim Schüle mit einem klaren Blick für die Situation.

DEG-Verteidiger Tim Schüle mit einem klaren Blick für die Situation.

Foto: Birgit Häfner

Tim Schüle ist einfach nur froh. Er hat beim 4:2-Sieg gegen Straubing das wichtige Tor zum 3:2 erzielt, aber er ist nicht bereit, sich dafür feiern zu lassen. "Wir haben uns für 60 harte Minuten belohnt", sagt er und lenkt von sich ab. "Wir haben zu wenig dreckige Tore erzielt. Deshalb war es wichtig, so ein Ding rein zu schießen, wie Kenny es gemacht hat, im dritten, vierten Nachschuss." Kenny, das ist Ken-Andre Olimb, der zunächst am Torhüter gescheitert war, dann aber im Nachschuss zum 2:1 traf.

Natürlich ist es auch der Sieg, der Tim Schüle zufrieden stimmt, doch weitaus mehr noch ist es seine Entscheidung. 2007 kam der Verteidiger aus Bietigheim nach Düsseldorf, wo er drei Jahre lang im Nachwuchs der DEG von Christof Kreutzer gefördert wurde. Da ihm damals der Sprung in die erste Mannschaft nicht zugetraut wurde, wechselte er nach Nürnberg. Im Frühjahr rief Kreutzer ihn an. "Ich hatte den Kontakt nie ganz abreißen lassen", berichtet der Trainer. "Ich habe ihm gesagt, dass ich davon überzeugt bin, dass er das Potenzial hat und bereit bin, ihm Verantwortung zu übertragen. Er kennt mich und weiß, wie es bei mir funktioniert." Tim Schüle vertraute seinem ehemaligen Juniorentrainer und löste seinen noch laufenden Vertrag in Nürnberg auf.

"Ich bin einfach nur froh, dass ich wieder hier sein darf und genieße jede Minute", sagt der 25-Jährige. Dass sein Herz inzwischen für die DEG schlägt, beweist seine Begründung: "Hier ist so viel Tradition. Jeder, der hier arbeitet, lebt den Verein. Es ist schön, wieder hier zu sein, auch in der Stadt mit ihrer hohen Lebensqualität. In dieser Stadt ist alles möglich." Auch die Meisterschaft mit der DEG? Derartige Ambitionen wehrt Schüle ab: "Es ist noch ein langer Weg bis in die Play-offs."

Trainer Christof Kreutzer ist mit der Entwicklung seines Schützlings zufrieden. "Er ist einer der besten schlittschuhläuferischen Verteidiger der Liga" sagt er. "Damit hat er die Fähigkeit international zu spielen." Doch es gibt auch noch Verbesserungspotenzial in der Defensive. "Im Zweikampfverhalten muss er noch konsequenter agieren und dann den schnellen Pass spielen."

Tim Schüle lebt mit seiner Freundin Celine in Düsseltal. Sein Bruder Robin ist in die Zimmerei des väterlichen Betriebs in Bietigheim eingestiegen. Eventuell ist das eine Option nach der Karriere. Jetzt will er Eishockey spielen. "Ich wollte hier Fuß fassen und Eiszeit bekommen, ich habe mir jede Minute erarbeitet", sagt er. "Ich bin einfach nur froh, dass ich den Schritt gemacht habe."

(ths)
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