Düsseldorfer EG Treffen der Krisenklubs

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG ist bei den Eisbären Berlin krasser Außenseiter. Doch auch beim Rekordmeister kriselt es gewaltig.

Uwe Krupp: Trainer Kölner Haie - Erster deutscher Stanley-Cup-Sieger
13 Bilder

Das ist Uwe Krupp

13 Bilder

Die Eisbären Berlin sind Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga. Seit deren Gründung 1994 sind sie zwischen den Jahren 2005 und 2013 sieben Mal Meister geworden. In den letzten 15 Jahren qualifizierten sie sich immer für die Play-offs. Aber in dieser Saison drohen sie die Endrunde zu verpassen.

Da wäre ein Sieg gegen die Düsseldorfer EG sehr hilfreich. Am Dienstag treffen die beiden Krisenklubs, die beängstigende schwarze Serien aufweisen, aufeinander: Die Berliner haben eines der letzten neun Spiele gewonnen, die Düsseldorfer eines der letzten zehn.

Das überraschend schlechte Abschneiden der Eisbären hat verschiedene Gründe. So wurde der Etat bei rund zehn Millionen Euro von Gesellschafter Anschutz gedeckelt. Die amerikanische Unternehmensgruppe hatte sich im Frühjahr bereits in Hamburg zurückgezogen, weil sie nicht länger den Spielbetrieb mit jährlich fünf Millionen Euro subventionieren wollte, woraufhin die Freezers in Insolvenz gingen. Von einem derartigen Szenario sind die Berliner aber weit entfernt.

Bei den Eisbären stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Viele Spieler haben ihren sportlichen Zenit überschritten. So bleiben ehemalige Leistungsträger hinter den Erwartungen zurück. Lediglich zwei Neue sind gut eingeschlagen: Der Kanadier Nicholas Petersen, der aus Iserlohn kam, führt die Torjäger- und Scorerliste der Berliner an und der 23 Jahre alte Daniel Fischbuch, der von der DEG kam, haben die Erwartungen erfüllt. Zu wenig, weshalb die für die Personalpolitik verantwortlichen Geschäftsführer Peter John Lee und der Sportliche Leiter Stefan Ustorf weitaus stärker in der Kritik stehen als Trainer Uwe Krupp. Dass zum Heimspiel gegen Augsburg erst zum zweiten Mal seit Eröffnung der Arena im Jahr 2008 weniger als 10.000 Fans kamen, ist jedoch ein Alarmzeichen. Zum heutigen Endspiel gegen DEG dürfte die Halle jedoch wieder gut gefüllt sein.

Die Gründe für die Krise in Düssseldorf sind ähnlich, die Parallelität verblüffend: die Mannschaft ist stark überaltert, die Ausländer schwach, das Preis-Leistungs-Verhältnis schlecht. Während die Partie für die Gäste wahrscheinlich schon die letzte Chance ist, den Anschluss zu wahren, können die Berliner mit einem Sieg einen Befreiungsschlag landen. Die drei bisherigen Aufeinandertreffen haben sie gewonnen — 4:3 und 3:0 in Düsseldorf, 5:0 in Berlin. Die Gäste sind somit krasser Außenseiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort