Düsseldorfer EG Turnbull komplettiert das Team der DEG

Düsseldorf · Trainer Christof Kreutzer zieht nach dem Trainingslager in der Schweiz eine positive Zwischenbilanz. Zu den Siegern zählt der 18-jährige Max Kammerer. Daniel Kreutzer bliebt Kapitän. Die Torhüterfrage ist noch offen.

 DEG-Fan Thorben empfängt Travis Turnbull auf dem Flughafen und überreicht ihm eine Windel-Kinderwagen.

DEG-Fan Thorben empfängt Travis Turnbull auf dem Flughafen und überreicht ihm eine Windel-Kinderwagen.

Foto: Birgit Häfner

Travis Turnbull ist auf den letzten Drücker nach Düsseldorf gekommen. Gestern Morgen wurde er von Teamleiter Walter Köberle und einigen Fans auf dem Flughafen begrüßt. Der Torjäger, dessen Frau Kasey am Dienstag Tochter Bradley gebar, absolvierte bereits wenige Stunden nach der Ankunft aus den USA die ersten medizinischen Checks. Heute müssen alle Unterlagen unterschrieben per Fax an den Verband gesendet werden, damit der Torjäger am Samstag (19.30 Uhr, ISS-Dome) beim Auftakt in der Champions League gegen den EHC Liwest Black Wings Linz überhaupt mitwirken kann. Da Turnbull die Vorbereitung verpasst hat, backt er kleine Brötchen. "Ich war drüben mit guten Spielern auf dem Eis und werde hier Vollgas geben", sagt er. "Ich möchte helfen, dass unser Team noch besser wird."

Was die DEG in den vier Testspielen in der Schweiz gezeigt hat, war schon recht ansehnlich. "Wir hatten gute Gegner, die Spiele waren auf hohem Niveau", sagt Trainer Christof Kreutzer. "Wir haben jetzt eine Woche Zeit, werden die Videos analysieren und die Fehler abstellen."

Zu den Siegern der Vorbereitung zählen vor allem zwei junge Spieler: Torhüter Mathias Niederberger und Max Kammerer, deren Väter Andreas und Axel bereits das Trikot der DEG getragen haben. Der 22 Jahre alte Niederberger glänzte in den Testspielen nicht nur mit guten Paraden, sondern strahlte viel Ruhe und Sicherheit aus. Er liefert sich damit einen packenden Zweikampf mit Bobby Goepfert um den Platz zwischen den Pfosten, der nach neunmonatiger Verletzungspause (Hüfte) genesen ist. "Wer sich als Nummer eins herauskristallisiert, werden wir sehen", sagt der Trainer, der sich noch nicht festlegen will und sich alle Optionen offen hält. "Meist ist es so, dass einer ein Stückchen vor ist."

Ein ständiges Wechselspiel schließt er eigentlich aus, weil die Mannschaft Kontinuität benötigt. Doch scheint er in diesem Fall auch bereit, der besonderen Situation Rechnung zu tragen: "Vielleicht spielen sie auch in einem 3:1- oder auch einem 2:2-Rhythmus. Wir müssen auch abwarten, wie groß die Belastung und der Verschleiß bei Bobby sind. Ich bin froh, dass wir zwei sehr gute Torhüter haben." Max Kammerer kam von der U20-Nationalmannschaft in die Schweiz. Der erst 18 Jahre alte Angreifer spielte in drei Begegnungen in drei verschiedenen Sturmreihen: mit Kreutzer und Minard, mit Dmitriev und Lewandowski, mit Milley und Fischbuch. "Das war aufschlussreich", sagt Kreutzer. "Wir haben Alternativen für die Saison." Sein Konzept scheint aufzugehen. Nach der Verletzung von Christoph Gawlik (Kreuzbandriss) hatte der Coach gesagt, er gebe lieber den jungen Spielern eine Chance, als noch auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Mit Freude hat Kreutzer beobachtet, dass die Spieler sich weniger mit den Handys und sich mehr miteinander beschäftigt haben. "Sie wachsen immer mehr zusammen, stehen füreinander ein."

Kapitän der DEG bleibt Daniel Kreutzer, Rob Collins und Tim Conboy sind weiterhin die Assistenten. "Das hat im Vorjahr gut geklappt", begründet der Coach seine Entscheidung. Keine Überraschung.

(RP)
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