Düsseldorfer EG Boos: "Werden nicht viel punkten"

Düsseldorf · DEG-Zugang Tino Boos spricht im Interview mit unserer Redaktion über die Rückkehr zu seinem Stammklub nach 18 Jahren, die Rolle der Düsseldorfer in der Deutschen Eishockey Liga und Erinnerungen an die Brehmstraße.

 Tino Boos, hier im Trikot der Kölner Haie, freut sich auf seine Rückkehr zur DEG.

Tino Boos, hier im Trikot der Kölner Haie, freut sich auf seine Rückkehr zur DEG.

Foto: rpo, Christian Kurth

Herr Boos, wie war für Sie als gebürtigen Düsseldorfer die Rückkehr in die Kabine an der Brehmstraße?

Tino Boos: Es hat sich fast nichts geändert in den vergangenen 20 Jahren. Da kamen schon alte Gefühle wieder hoch. Als ich meinen Platz gesehen habe, habe ich sofort an meinen damaligen Banknachbarn Rafael Jedamzik gedacht und an die Kollegen gegenüber: Chris Valentine, Uli Hiemer und Rick Amann.

Haben Sie sich denn schon wieder richtig in Düsseldorf eingelebt?

Boos: Ich habe mich nicht groß umstellen müssen. Ich wohne weiterhin in Grafenberg, nicht weit von Daniel Kreutzer [DEG-Kapitän, Anm. d. Red.] entfernt. Daniel und ich gehen weiterhin in dasselbe Fitnessstudio. Positiv ist aber schon einmal, dass ich weniger im Auto sitze.

Sie sprechen es an: Sie haben in Kassel und Hannover gespielt, haben auch 446 Spiele für den Erzrivalen aus Köln gemacht. Wie ist es, wieder bei der DEG zu sein?

Boos: Die DEG fühlt sich schon noch wie ein Rivale an, nach so langer Zeit in Köln. Aber es ist meine Heimat und ich freue mich auf diese Aufgabe.

Sie sind mittlerweile 37 Jahre alt, müssen das junge Team mit führen. Ist das besonders reizvoll?

Boos: Ich war in Köln und Hannover bereits Führungsspieler. So ist das Leben, erst ist man jung und dann alt. Die Rolle muss man dann auch spielen.

In Daniel Kreutzer treffen Sie auf einen langjährigen Freund, mit dem Sie bereits in Kassel und der Nationalmannschaft zusammengespielt haben. Ist diese Freundschaft ein Vorteil für die DEG?

Boos: Niki Mondt [Zugang von den Hannover Scorpions, Anm. d. Red.] gehört ja auch noch dazu. In Hannover sind wir mit vielen Freundschaften im Team Meister geworden. Ich denke, es wird helfen. Gegenüber Freunden findet man offenere Worte, und man macht den letzten Schritt vielleicht noch bereitwilliger.

Die DEL-Lizenz wurde mittlerweile beantragt. Wie erleichtert sind Sie?

Boos: Jetzt weiß ich auch, wofür ich mich im Training quäle. Die Hoffnung war immer da, dass es klappt, aber die Gewissheit ist wichtig für den Hinterkopf.

Wie läuft denn das Sommertraining mit Trainer Christian Brittig?

Boos: Es ist ziemlich hart. Spaß macht es nicht, da müsste ich lügen. Wir trainieren dreimal die Woche trocken, da es in Düsseldorf im Sommer kein Eis gibt. Wir sind derzeit oft im Kraftraum anzutreffen. Wir legen viel Wert auf Intervalltraining, auf ähnliche Muster, wie sie später auf dem Eis zum Tragen kommen.

Hilft der frühe Trainingseinstieg, um direkt beim Ligastart im September zu punkten?

Boos: In unserer Lage ist es sehr wichtig, früh in der Saison Punkte einzufahren. Wenn man ehrlich ist, werden wir diese Saison nicht viele Punkte holen. Wir wollen trotzdem möglichst lange um die Play-off-Plätze mitspielen.

Patrick Scherer führte das Gespräch.

(seeg)
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