Düsseldorfer EG Daniel Kreutzer träumt noch vom Titel
Düsseldorf · Seit 1996 spielt der Düsseldorfer in der Deutschen Eishockey Liga, deren Rekordtorschütze er mit 251 Treffern ist. Ein Karriere-Höhepunkt für den 35 Jahre alten Stürmer ist das Winter Game zwischen der DEG und den Kölner Haien.
Die Ziele werden im Alter weniger und bescheidener. Davon will Daniel Kreutzer aber noch nichts wissen. Obwohl sich seine Karriere als aktiver Sportler dem Ende neigt, hat er ein Ziel. "Ich war noch nie Deutscher Meister", sagt der Kapitän der Düsseldorfer EG. "Eigentlich wollte ich nicht aufhören, ehe ich den Titel gewonnen habe." 35 Jahre ist der Eishockeyprofi alt. Es wird also eigentlich höchste Zeit.
Zu Weihnachten hat sich Daniel Kreutzer ein Geschenk gemacht, von dem er wahrscheinlich lange Zeit etwas haben wird. In Schwenningen erzielte er beim 3:1-Sieg der DEG sein 249. Tor, womit er den bisherigen Rekordtorschützen der Deutschen Eishockey Liga (DEL), Robert Hock (41), übertraf. Der in Sternberk (Tschechien) geborene 41-Jährige hatte seine Karriere im Sommer beim Zweitligaklub Heilbronner Falken beendet. "Das ist schon ein Rekord, auf den ich stolz sein kann", sagt er selbstbewusst. Und den ihm so schnell keiner abjagen kann.
Dass ihm am zweiten Weihnachtsfeiertag beim 3:2-Sieg in Krefeld der 250. Treffer gelang, war für ihn weit mehr als nur ein schönes Jubiläum. "Das Tor werde ich nie vergessen", versichert er. Es war für ihn auch ein besonderer Treffer, weil er 48 Sekunden vor Schluss eine Serie von elf Niederlagen in Folge gegen Krefeld beendete, und weil er dem ungeliebten Nachbarn in herzlicher Abneigung zugetan ist.
"Der Gedanke an ein Derby Köln gegen Krefeld war schon sehr lächerlich"
Die war auch bei der Vergabe des Winter Game deutlich geworden, das am 10. Januar vor über 50.000 Zuschauern in der Esprit Arena zwischen der DEG und Köln stattfindet. "Für Deutschland ist es das größte Derby, das es gibt. Dass das Winter Game in meiner Heimatstadt ausgetragen wird, und dann auch noch gegen Köln, das ist einfach nicht zu toppen", betont Kreutzer. Mit einem süffisanten Lächeln fügt er hinzu: "Der Gedanke an ein Derby Köln gegen Krefeld war schon sehr lächerlich."
Daniel Kreutzer ist eben ein Düsseldorfer Jong. Sein Vater Peter war Karnevalsprinz in der Landeshauptstadt und Gastronom des Eisstadions an der Brehmstraße. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Christof wurde Daniel quasi im Eisstadion groß. Und noch immer sind beide untrennbar mit der DEG verbunden: Christof ist inzwischen zum Cheftrainer aufgestiegen, während Daniel weiter auf Torejagd geht.
Aber nicht nur die Treffer in Schwenningen und Krefeld wird der Flügelstürmer nicht vergessen. Natürlich erinnert er sich noch an sein erstes Tor in der DEL. "Das war 1996 in meinem zweiten Spiel. Es war für mich das zweite Heimspiel. Wir haben 5:2 gegen Kaufbeuren gewonnen. Die Vorlage gab übrigens Niki Mondt, und mein Bruder hat auch ein Tor erzielt." Auch Mondt ist nicht nur DEG-Urgestein, sondern DEL-Dauerbrenner, denn nur der Kölner Mirko Lüdemann (1107) hat noch mehr Spiele in der DEL absolviert als Mondt (1040).
Ein anderer Treffer ist Kreutzer wegen der sportlichen Bedeutung während seines vier Jahre langen Intermezzos in Kassel noch bestens in Erinnerung. Im März 2001 stand es 3:3 zwischen den Huskies und Nürnberg. "In der Verlängerung habe ich getroffen, und wir standen im Halbfinale. Meine ganze Familie war damals in der Halle." Aber im Halbfinale war Endstation.
Daniel Kreutzer hat in seinen 18 Profi-Jahren viel erlebt und große Erfolge gefeiert. 201 Länderspiele absolvierte er, stand 2010 mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft im Halbfinale gegen Russland. Nur einen Titel hat er noch nie gewonnen. Entsprechend groß ist sein Hunger.
Nach zwei Jahren als Schlusslicht sind die Play-offs in dieser Saison das große Ziel der DEG. "Und dann ist alles möglich", sagt Kapitän Daniel Kreutzer.
