Die DEL startet in die neue Saison DEG und Krefeld Außenseiter auf dem Eis

Neuss · Die finanzstarken Klubs Köln, Mannheim, Hamburg und München sind die Favoriten in der Deutschen Eishockey Liga.

Die DEL startet in die neue Saison: DEG und Krefeld Außenseiter auf dem Eis
Foto: Kruggel

Hans Zach ist zurück. Allerdings tut sich der ehemalige Eishockey-Bundestrainer nicht mehr den Stress auf der Trainerbank an, sondern fungiert beim Fernsehsender "ServusTV" als Experte am Moderatorenpult. Moderat und Hans Zach - sind das nicht eigentlich Widersprüche? "Die meisten kennen mich doch gar nicht", sagt der 65-Jährige mit dem Spitznamen "Alpenvulkan" vor dem Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga (DEL). "Ich bin sympathisch und lustig, nicht polternd und brachial, wie ich oft dargestellt worden bin."

Und um das zu untermauern, plaudert der Fachmann zum Thema Regeländerung aus dem Nähkästchen: "Im Eishockey gab es mal einen indirekten Freistoß, das war 1969. Der wurde am Bullypunkt ausgeführt und musste zurückgespielt werden. Wir Tölzer waren die Wilden, die Füssener die Schlauen, deshalb waren die 13-mal Meister, wir nur zweimal. Wir haben vorne geschossen und wollten uns hinten in den Schuss werfen, doch die Füssener haben abgespielt und dann das Tor gemacht." Hans Zach wird dafür sorgen, dass sein Sender, der am Sonntag (17.45 Uhr) die Partie der Düsseldorfer EG gegen die Hamburg Freezers live überträgt, seinem Anspruch ("Wir wollen mehr zeigen als nur das Eishockeyspiel") einen Schritt näher kommt.

Mit der Entwicklung sind die Deutsche Eishockey Liga (DEL), die ihren Sitz jetzt in Neuss hat, und der Fernsehsender sehr zufrieden. "Der Umsatz der Vereine lag in der vergangenen Saison erstmals über 100 Millionen Euro", berichtet DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. "2,7 Millionen Zuschauer kamen, was einem Schnitt von 6500 entspricht. Alle wirtschaftlichen Kennzahlen waren deutlich verbessert."

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Die Traditionsvereine Düsseldorfer EG und Krefeld Pinguine gehören zu den finanzschwächeren Klubs. Der achtmalige Meister DEG, in den vergangenen beiden Jahren abgeschlagenes Schlusslicht, hat dank der Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg nicht nur die Lizenz erhalten, sondern verfügt sogar über einen eine halbe Million Euro höheren Etat. In Christof Kreutzer wurde ein Eigengewächs Trainer, der Kader deutlich verstärkt. Das Ziel sind die Play-offs, also Rang sechs, dass Minimalziel die Pre-Play-offs, Rang zehn.

Dass die Düsseldorfer in Tim Conboy, Jakub Ficenec, Travis Turnbull (alle vom Meister Ingolstadt) und Rob Collins (Köln) gleich vier Leistungsträger verpflichtet haben, die im April im Finale auf dem Eis standen, ist ein glücklicher Zufall. "Wir haben die Verträge mit ihnen geschlossen, als das niemand auch nur ahnen konnte", sagt Kreutzer lächelnd. "Jetzt könnten wir sie uns nicht mehr leisten."

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Dass die Krefeld Pinguine die glänzende Hauptrunde des Vorjahres wiederholen können, als sie Zweiter waren, glaubt niemand. Ziel der Seidenstädter sind die Play-offs. Als Favoriten aber gehen die finanzstarken Klubs in die Saison. Vizemeister Köln will zum dritten Mal in Folge ins Finale, dann aber endlich den neunten Titel holen. Hamburg, im Vorjahr Tabellenerster nach der Hauptrunde, hat sein Team gezielt verstärkt. Mannheim spielt aufgrund seiner Finanzkraft und exzellenter Nachwuchsarbeit immer oben mit. Und München hat nochmals aufgerüstet und in Don Jackson jetzt auch einen Trainer von Format. "Köln und Mannheim sind meine Favoriten", sagt Experte Hans Zach. "Die DEG kann hoffentlich um die Play-offs mitspielen."

(RP)
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