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Eishockey DEL-Chef will weniger Klubs

Düsseldorf (RP). Die drohende Insolvenz der Kölner Haie und das erneute Debakel der Nationalmannschaft mit Platz elf bei den Olympischen Spielen in Vancouver hat bei den Verantwortlichen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offenbar für ein Umdenken gesorgt. Aufsichtsratschef Jürgen Arnold (ERC Ingolstadt) räumte in der Zeitschrift "Eishockey News" umfassenden Reformbedarf ein – allerdings wieder nur mit Einschränkungen.

Die Etats der DEL-Klubs 09/10
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Düsseldorf (RP). Die drohende Insolvenz der Kölner Haie und das erneute Debakel der Nationalmannschaft mit Platz elf bei den Olympischen Spielen in Vancouver hat bei den Verantwortlichen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offenbar für ein Umdenken gesorgt. Aufsichtsratschef Jürgen Arnold (ERC Ingolstadt) räumte in der Zeitschrift "Eishockey News" umfassenden Reformbedarf ein — allerdings wieder nur mit Einschränkungen.

"Der Schlüssel zum Erfolg ist eine verbesserte Nachwuchsförderung und Ausbildung", sagt Arnold. Dies geht jedoch nur, wenn die Ausländerquote in den Vereinen weiter gesenkt wird. "Dazu bedarf es aber einer Reduzierung der Anzahl an Profi-Teams." Umsetzbar ist dieser Wunsch in der DEL, der höchsten deutschen Profiliga, jedoch nur schwerlich.

"Wir können die Liga nur verkleinern, wenn ein Klub freiwillig oder gezwungenermaßen aussteigt", sagt Geschäftsführer Gernot Tripcke. Da aber im Sommer laut aktuellem Kooperationsvertrag zwischen DEL und Verband der Zweitliga-Meister aufsteigen darf, wird die Liga sogar noch um einen Verein auf 16 Klubs anwachsen. Weil die Teams gleichzeitig eine Ausweitung der Play-offs beschlossen haben, würde dies in der kommenden Spielzeit maximal 86 Spieltage bedeuten — Terminchaos programmiert, weswegen die Klubs unter der Hand bereits versuchen, die Play-off-Ausweitung wieder zurückzunehmen.

Das deutsche Profi-Eishockey steckt in einer verzwickten Lage. Die Klubs in der DEL können oder wollen nicht am Ligakonstrukt rütteln. "Wer will schon freiwillig gehen?", fragt Tripcke. "Klar ist: Wenn wir bei Null anfangen könnten, wären 24 Teams in einer Ersten und einer Zweiten Liga die Wunschvorstellung", sagt der Rechtsanwalt. Wohl wissend, dass dies eben kurzfristig nicht umsetzbar ist. Deshalb soll nun der Unterbau reformiert werden. "Insgesamt 40 bis 50 Profivereine in den drei höchsten Spielklassen sind zu viel", sagt Tripcke.

Der Funktionär sieht einen Unterbau, der vor allem als Nachwuchsliga dient, als primäres Ziel. "Wir brauchen eine Liga, in der sich U23-Spieler entwickeln können", befindet der Rechtsanwalt. Er beteuert, dass die Liga im neuen Kooperationsvertrag, der im kommenden Jahr verhandelt werden soll, auf die Verbesserung der Nachwuchsförderung pocht. Nur die Probleme vor der eigenen Tür, mit Insolvenzen, zu vielen Spielen und vielen Ausländern, die sind weiterhin nicht gelöst.

(RP)
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