Düsseldorfer EG Schlammschlacht im Dopingfall Davies

Düsseldorf · Michael Davies hat schwerwiegende Vorwürfe gegen die Düsseldorfer EG erhoben. "Die Behauptung der Geschäftsführung um Herrn Rotthaus, der Spieler habe absprachewidrig ein verbotenes Präparat zu sich genommen, ist haltlos und unzutreffend", heißt es in einer Erklärung des von Davies betrauten Rechtsanwaltes Florian Hilbert, einem Fachanwalt für Medizinrecht.

 Michael Davies erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die DEG.

Michael Davies erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die DEG.

Foto: Janning

Die DEG hatte Davies suspendiert, nachdem die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) ein Ermittlungsverfahren gegen den Stürmer eingeleitet hatte. Der Amerikaner war beim Eishockeyspiel gegen Krefeld (0:1) positiv getestet worden, das Analyseergebnis also von der Norm abgewichen.

"Entgegen klarer Absprachen zwischen Club, medizinischer Abteilung und Spieler, hat sich Michael Davies offenbar nicht an eindeutige ärztliche Anweisungen und Nada-Richtlinien gehalten", hatte Rotthaus erklärt. Dem widerspricht Davies vehement. Er habe bereits zwei Tage nach seiner Ankunft im Sommer in einem Gespräch dem Teamarzt mitgeteilt, dass er seit Jahren ein Präparat zu sich nehme, so Anwalt Hilbert. Der Verein sei also informiert gewesen. Mehr noch, die DEG habe mitgeteilt, die Medikation sei seitens der Nada zugelassen und eine Einnahme kein Problem. "Eine konkrete Mitteilung seitens des Vereins, wonach der Spieler das verwendete Präparat nicht mehr einnehmen dürfe, erfolgte erstmalig am 2. 12. 2014 durch Dr. Löbbert", so Hilbert.

Der Mediziner wollte sich gestern Abend nicht dazu äußern und verwies auf die offizielle Erklärung des Vereins. "Der Club hat dem Spieler gegenüber jegliche Sorgfaltspflicht gewahrt, was auch die zeitweilige Herausnahme aus dem Spielbetrieb am 14. und 16. November unterstreicht", heißt es. Die DEG werde in Kürze alle entsprechenden Unterlagen vorlegen. "Diese werden belegen, dass der Club sich in dieser Angelegenheit korrekt verhalten hat."

Nach einer Trainingskontrolle durch die Nada Mitte November war der Spieler beurlaubt worden, nachdem er darauf hingewiesen hatte, dass er ein Nahrungsergänzungsmittel nehme, das in Amerika zugelassen ist. Bleibt die Gretchenfrage: Hat die DEG das Mittel als unbedenklich eingestuft oder ihm die Einnahme untersagt?

(RP)
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