DEL München fehlt nur noch ein Sieg zum Titel

Der gnadenlos effektive Topfavorit Red Bull München kann den Champagner für seine erste Meisterfeier kalt stellen. Dem Vorrundensieger der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fehlt nach dem 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) im dritten Play-off-Finale gegen die Grizzlys Wolfsburg nur noch ein Sieg zum Titelgewinn.

3. Finale: EHC München - Grizzlys Wolfsburg
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3. Finale: München - Wolfsburg

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Foto: dpa, mum hak

Das Team um Rekordtorjäger Michael Wolf kann sich bereits am Freitag (19.30 Uhr/ServusTV) zum vierten deutschen Meister aus München krönen - nach dem MTV 1922, dem EC Hedos 1994 und den Barons 2000.

Ulrich Mauer mit seinem ersten Play-off-Tor seit sechs Jahren (11.), US-Verteidiger Jeremy Dehner mit seinem dritten Finaltreffer (30.), der Däne Mads Christensen in Überzahl (52.) und Jason Jaffray ins leere Tor (60.) waren vor 6142 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eisstadion - darunter Bundestrainer Marco Sturm - für die Bayern erfolgreich, die erst vor sechs Jahren in die DEL aufgestiegen waren. Tim Hambly (57.) gelang mit Wolfsburgs erstem Powerplaytor im 14. Anlauf das zwischenzeitliche 1:3.

"Wir haben unseren Spielplan gut umgesetzt und hart gespielt. Wichtig war das erste Tor von Uli, der lange nicht gespielt hat. Jeder macht bei uns seinen Job", sagte Münchens Torhüter David Leggio bei ServusTV.

Außenseiter Wolfsburg, zum zweiten Mal nach 2011 im Finale, wartet dagegen weiter auf seinen ersten Endspielsieg. Schon vor fünf Jahren scheiterten die Niedersachsen gegen die Eisbären Berlin, ohne ein einziges Spiel zu gewinnen. Nur beim ersten Finalsieg der Klubgeschichte am Freitag in eigener Halle ginge das Werksduell zwischen dem Brause-Klub und dem VW-Team weiter.

Wolfsburg musste ohne Stürmer Sebastian Furchner, in der Hauptrunde mit 22 Toren und 22 Assists bester Scorer der Grizzlys, und Verteidiger Robert Bina auskommen. Beide hatten beim 4:5 am Sonntag Oberkörperverletzungen erlitten, genauere Angaben machten die Niedersachsen nicht. "Man merkt, dass einige wichtige Spieler nicht dabei sind", sagte Sturm, "das Tempo ist nicht so hoch." Bei München fehlte Nationalspieler Frank Mauer, im Halbfinale gegen die Kölner Haie fünffacher Torschütze, verletzt. Dafür kam EHC-Urgestein Maurer, seit dem Aufstieg 2010 in München, zu seinem ersten Endspieleinsatz.

Der 31-Jährige setzte gleich ein Ausrufezeichen, als er einen Schuss von Matt Smaby von der blauen Linie zum 1:0 für die Gastgeber abfälschte. "Das freut mich für ihn, das gibt ihm Selbstvertrauen und ist für uns sehr wichtig", sagte der verletzte Mauer. Anders als beim Offensivspektakel zwei Tage zuvor in Wolfsburg spielten beide Teams wieder taktisch sehr diszipliniert und ließen sich wenig Zeit und Raum - wie beim Münchner 2:1 nach Verlängerung im ersten Spiel. Nach dem Rückstand wurden die Grizzlys aktiver, aber das erste Powerplay verstrich ohne zählbaren Erfolg.

Auch im zweiten Drittel hieß es weiter: Eis-Schach statt Wild-West-Hockey. Die defensivstärksten Mannschaften der DEL neutralisierten sich weitestgehend, Torchancen waren selten. Nachdem die Grizzlys auch im zweiten Überzahlspiel erfolglos geblieben waren, nutzten die Bullen eiskalt einen Konter zum 2:0 - nach starker Vorarbeit von Steve Pinizzotto traf Dehner.

München hielt sich in Unterzahl zunächst weiter schadlos: Auch bei seinem zwölften und 13. Powerplay der Finalserie fand Wolfsburg kein Rezept gegen Wolf und Co., erst im 14. Versuch gelang der Treffer. In der letzten Minute stellte Jaffray aber den alten Abstand wieder her und machte alles klar.

(areh/sid)
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