Endspurt in der DEL Zwergenaufstand im Eishockey

Düsseldorf · Inerhalb von 16 Tagen müssen die 14 Klubs der DEL noch acht Spieltage bestreiten. Meister Mannheim, Hamburg und Köln drohen die Play-offs zu verpassen. Straubing und Augsburg, beide am Ende der Etat-Rangliste, sind auf Augenhöhe.

 Den Adler Mannheim und den Kölner Haien droht bereits in der Vorrunde das Aus.

Den Adler Mannheim und den Kölner Haien droht bereits in der Vorrunde das Aus.

Foto: dpa, ua hpl

Am Freitag beginnt die heiße Phase. Acht Spiele muss jede Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga binnen 16 Tagen bestreiten, dann beginnen die Play-offs. Dabei droht gleich drei gleichermaßen namhaften wie finanzstarken Klubs das vorzeitige Aus. Meister Adler Mannheim, die Kölner Haie und Hamburg Freezers könnten sogar die Pre-Play-offs, einen Platz zwischen sieben und zehn, verpassen. Entsprechend liegen dort die Nerven blank.

In Mannheim wurde jetzt nach fünf Niederlagen in Folge die Reißleine gezogen. Trainer Greg Ireland wurde entlassen, Nachfolger ist sein bisheriger Assistent Craig Woodcroft (Kanada). "Wir haben über die gesamte Saison die notwendige Konstanz vermissen lassen", begründete Geschäftsführer Daniel Hopp die Entlassung. Die Enttäuschung beim Titelverteidiger ist nur allzu verständlich, verfügt er doch mit 10,8 Millionen Euro über den dritthöchsten Etat hinter Red Bull München (zwölf Millionen) und den Kölner Haien (elf Millionen).

Die Domstädter drohen sogar zum zweiten Mal in Folge die Pre-Play-offs zu verpassen, was einem Desaster gleichkäme. Trainer Niklas Sundblad, der vor der Saison auf Einkaufstour gehen durfte und zwölf neue Spieler holte, wurde bereits Ende Januar gefeuert. Für ihn kam Cory Clouston, doch die erhoffte Trendwende blieb aus.

Und auch der Vierte der Geld-Rangliste erfüllt bei weitem nicht die Erwartungen. Die Hamburg Freezers (10,5 Millionen), die wie die Eisbären Berlin (10,0) von der amerikanischen Anschutz-Gruppe, unterstützt werden, belegen nach zwei erfolgreichen Jahren mit Platz eins und vier derzeit nur den zehnten Rang.

Mannschaften mit deutlich kleineren Etats sorgen in dieser Saison für Furore. Die Düsseldorfer EG (sieben Millionen) ist die Überraschung. Dem achtmaligen Meister ist die direkte Qualifikation für das Viertelfinale nur noch theoretisch zu nehmen. Sogar die erneute Qualifikation für die Champions League scheint durchaus möglich. Für die zweite positive Überraschung sorgten die Iserlohn Roosters (5,4 Millionen). Die beiden Schlusslichter der Geld-Rangliste Straubing (5,1) und Augsburg (5,0) lehren Mannheim, Köln und Hamburg im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze das Fürchten.

Im Eishockey können die Teams mit Kampfkraft und Mannschaftsgeist immer noch eine geringere spielerische Qualität kompensieren.

(ths)
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