DEL-Finale 13/14 Ingolstadt besiegt Köln und feiert Sensations-Meisterschaft

Köln · Trainer Niklas Sundblad wurde geduscht. Der Schwede, im Vorjahr noch Assistent seines Kölner Kollegen Uwe Krupp, hat den ERC Ingolstadt zur ersten deutscher Eishockey-Meisterschaft geführt. Die Gäste gewannen das siebte und entscheidende Spiel der Finalserie bei den Kölner Haien mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0). Die Tore erzielten Christoph Gawlik und John Laliberte.

Ingolstadt feiert mit Meisterpokal
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Verdient haben die Oberbayern den Titel allemal, nachdem sie als Tabellen-Neunter der Vorrunde in den Play-offs den Rekordmeister Berlin, den Zweiten Krefeld, den Ersten Hamburg und nun auch Köln in die Knie gezwungen haben. So groß der Jubel bei ihnen ist, so tief sitzt die Enttäuschung bei den Kölnern, die nach 2003, 2008 und 2013 zum vierten Mal im Finale gescheitert sind.

Erstmals waren im deutschen Eishockey vier Siege in der Finalserie notwendig, erstmals ging es über die maximale Distanz. "Die größeren Kraftreserven und der größere Siegeswille werden entscheiden", meinte der 40 Jahre alte Kölner Verteidiger Mirko Lüdemann. Doch vom ersten Bully an gingen alle Spieler an ihre Grenzen, so dass sich ein rassiges Spiel mit hohem Tempo entwickelte, was natürlich Fehler zur Folge hatte. Die wurden aber mit größtem Einsatz wettgemacht, so dass es torlos in die erste Pause ging.

Die Spannung stieg weiter in der ausverkauften Halle, in der Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski mit den Haien fieberte und der Lärmpegel schädliche Marken überbot. Die Kölner, die ohne ihren gesperrten Top-Scorer Bob Collins in der Schussstatistik zurücklagen, erhöhten nochmals den Druck, kamen aber nicht zu so gefährlichen Chancen wie die Gäste. Als der Kölner Andreas Holmqvist und der Ingolstädter Robert Sabolic auf der Strafbank hockten, schlugen die Gäste zu. Der quirlige Gawlik brachte die Oberbayern nicht unverdient in Führung.

Der Druck der zu Beginn des Schlussabschnitts auf den Gastgebern lastete, war immens — und sie zeigten Nerven. Flak leistete sich unmittelbar nach Wiederbeginn einen groben Schnitzer, den Laliberte zum entscheidenden 2:0 nutzte. Die Kölner rannten weiter an, doch standen die Ingolstädter in der Defensive glänzend und hatten in Torhüter Timo Pielmeier ihren großen Rückhalt. Der Sieg der Ingolstädter geriet nicht mehr ernsthaft in Gefahr, weil sie — wie in der gesamten Serie — schneller, bissiger und selbstbewusster waren.

STATISTIK

Kölner Haie - ERC Ingolstadt 0:2 (0:0, 0:1, 0:1). - Tore: 0:1 Gawlik (36:18), 0:2 Laliberte (40:28). - Schiedsrichter: Brüggemann/Piechaczek (Iserlohn/Finning). - Zuschauer: 18.666 (ausverkauft). - Strafminuten: Köln 4 - Ingolstadt 6. - Play-off-Stand: 3:4

(areh)
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