DEL-Finale Hungrige Haie wollen den Titel

Köln · Nach zwölf Jahren wollen die Kölner endlich wieder Eishockey-Meister werden. Heute beginnt die Finalserie "best of seven" gegen Ingolstadt.

DEL 13/14, Halbfinale: Grizzly Adams Wolfsburg - Kölner Haie 2:3
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DEL 13/14, Halbfinale: Grizzly Adams Wolfsburg - Kölner Haie 2:3

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Im Schatten des Doms träumt man von tollen Tagen. Am Montag sollen die Fußballer des 1. FC wieder in die Bundesliga aufsteigen, am Dienstag die Eishockeycracks der Haie deutscher Meister werden. Theoretisch ist das durchaus möglich, praktisch deutet jedoch vieles darauf hin, dass die Kufenflitzer es vielleicht erst ein paar Tage später schaffen, denn zumindest ein Erfolg wird dem Kontrahenten ERC Ingolstadt zugetraut.

DEL 13/14: Ingolstadt zieht ins Finale ein
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DEL 13/14: Ingolstadt zieht ins Finale ein

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Die Rollenverteilung könnte in dem ungleichen Duell klarer nicht sein. Auf der einen Seite der große Traditionsverein aus der Millionenstadt, der acht Mal Deutscher Meister war, der heute (19.30 Uhr/live bei Servus TV) in Deutschlands größter Arena (18 500 Plätze) Gastgeber ist und zum zweiten Mal in Folge von Trainer Uwe Krupp ins Finale geführt wurde. Dort scheiterte er jedoch an Rekordmeister Berlin. Auf der anderen Seite der ERC, der erstmals im Finale steht, aus dem oberbayerischen Städtchen Ingolstadt, das immerhin euphorisch ein Public Viewing veranstaltet.

Ähnlich ungleich ist zumindest vom Papier her das Duell der Trainer. Auf Kölner Seite der 48 Jahre alte Uwe Krupp, der die Haie 1984 und 1986 zur Meisterschaft führte, als erster deutscher Spieler den Stanley Cup gewann und es auf 810 NHL-Spiele (310 Scorerpunkte) brachte, der fast sechs Jahre Bundestrainer war und mit Gastgeber Deutschland bei der WM 2010 das Halbfinale erreichte. Auf der anderen Seite der 41 Jahre alte Niklas Sundblad, der 1997 mit Schweden Vize-Weltmeister wurde, bei Kölns letztem Titelgewinn (2002) für die Haie auf Torejagd ging, zuletzt zwei Jahre lang Co-Trainer von Uwe Krupp war, ehe er im Sommer nach Ingolstadt wechselte. So ist das Finale auch ein Trainer-Duell zwischen Meister und Lehrling.

Davon will Krupp aber nichts wissen. "Wir haben uns immer rege ausgetauscht", sagt er. Sundblad war für ihn in den beiden Jahren ein gleichberechtigter Partner. Er halte das sowieso für bedeutungslos, denn: "Wir stehen ja nicht auf dem Eis." Dort spielt sein ältester Sohn Björn (23) in der Haie-Verteidigung, während sein jüngster Sprößling Thomas James erst vor zwei Monaten das Licht der Welt erblickt hat.

Spricht überhaupt irgendetwas für den krassen Außenseiter Ingolstadt, der im Privatjet des Sponsors Audi anreist? Ja, denn der Tabellenneunte der Hauptrunde verfügt mit 29,0 Jahren nicht nur über das höhere Durchschnittsalter (Haie: 27,7), sondern hat in den Play-offs nacheinander in beeindruckender Manier Rekordmeister Berlin, den Zweiten Krefeld Pinguine und den Ersten Hamburg Freezers ausgeschaltet.

(RP)
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